Radiomarkt: Ende der Werbeflaute in Sicht
(Köln) - Das Radio ist zwar nur ein Nebenbei-Medium, zu vernachlässigen ist der deutsche Radiomarkt aber nicht, schließlich hatte er 2002 ein Gesamtvolumen von 3,1 Milliarden Euro. Allerdings wird nur jeder fünfte Euro über Werbung erwirtschaftet. Der Rest kommt aus Rundfunkgebühren, aus denen sich die öffentlich-rechtlichen Sender finanzieren.
Bei diesem Gebührenpolster können es WDR & Co. mit ihren 30 werbeführenden Programmen leicht verschmerzen, dass auch im Hörfunk die Werbeeinnahmen eingebrochen sind. Sie sanken 2002 gegenüber dem Vorjahr um 12,2 Prozent auf insgesamt 595 Millionen Euro. Damit lagen sie fast ein Fünftel unter der im Jahr 2000 registrierten Spitze von 733 Millionen Euro und eine Trendwende ist nicht in Sicht. Bis September sanken die Werbeeinnahmen um 2 Prozent.
Besonders schmerzlich ist das für die Privatradios, die ausschließlich von Werbeeinnahmen leben. Der Druck nimmt trotz Personalabbaus und Einsparungen weiter zu. Seit Beginn der Rezession auf dem Werbemarkt ist ein halbes Dutzend der Stationen in die Insolvenz gegangen.
Dieses Sendersterben wird nach Ansicht des Verbandes Privater Rundfunk und Telekommunikation (VPRT) weitergehen, wenn sich die Wettbewerbsbedingungen nicht verändern. Deshalb fordern die kommerziellen Stationen von den Medienanstalten mehr Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Radiosendern. Bisher sind dem enge Grenzen gesetzt, um eine möglichst hohe Programmvielfalt zu gewährleisten.
Hoffnung dürfte den Privaten eine Studie der Unternehmensberatung PriceWaterhouseCoopers machen. Demnach sollen die Werbeeinnahmen ab 2004 wieder steigen
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