Pressemitteilung | k.A.

Radfahrstreifen sind ein Muss / Radfahrer brauchen sichere Wege

(Bremen) - In Presseberichten und Interviews der letzten Tage gibt der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) Berlin-Brandenburg seine bisherige Zurückhaltung auf und spricht sich klar gegen Radfahrstreifen aus. Der ADFC Berlin stellt aus diesem Anlass klar, dass wir weiterhin für die Einrichtung von Radfahrstreifen an allen Hauptverkehrsstraßen sind, da dies die beste Möglichkeit ist, die zunehmende Zahl der Radfahrer sicher durch die Stadt zu führen.

Der Berliner Straßenraum gehört nicht nur den Autos, sondern ebenso Fußgängern, Radfahrern und Bussen. In den letzten Jahren ist die Anzahl der Radfahrer deutlich gestiegen, sie nutzen erkennbar mehr und intensiv unsere Straßen. Das müssen auch die Entscheidungsträger dieser Stadt respektieren und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um Radfahren sicher und komfortabel zu machen. Noch immer scheuen sich viele potenzielle Radler bestimmte Straßen und Routen zu nutzen, nicht selten bleibt das Rad dann stehen. Es fehlt an sicheren Fahrmöglichkeiten. Das Ziel muss eine durchgehend sichere Infrastruktur für alle Radfahrer sein, denn nur das Fahrrad ist zu 100 Prozent umweltfreundlich.

Eine pauschale Versagung der Fahrbahnnutzung auf bestimmten Straßen, wie ihn der neue Vorsitzende des ADAC Berlin-Brandenburg, Manfred Voit, fordert, wird von den meisten Fachleuten abgelehnt - sie ist nicht nur unzeitgemäß, sondern diskriminierend und einem alten Denken im Sinne einer autogerechten Stadt verhaftet.

Die bisherigen Erfahrungen mit Radfahrstreifen auf der Fahrbahn haben gezeigt, dass der Kfz-Verkehr nicht behindert, sondern der gesamte Verkehr verflüssigt wurde. Gegenseitiges Erkennen und Rücksichtnehmen von Auto- und Radfahrern funktioniert, auch wenn dann mal nicht schnell gefahren oder ständig überholt werden kann. Ein Radfahrstreifen schafft Klarheit und Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer.

Die steigende Anzahl der Radfahrer erfordert ein Handeln der Verkehrspolitik in dieser Stadt. Für den ADFC entscheidend ist der Sicherheitsgewinn für Radfahrer, dafür sehen wir als beste Lösung den Radfahrstreifen. Wenn das mit dem ADAC nicht möglich ist, bleibt nur noch die flächendeckende Einrichtung von Tempo 30 auf allen Hauptverkehrsstraßen, um einer angemessenen Sicherheit der stetig wachsenden Zahl der Radfahrer Rechnung zu tragen. Denn nur so wird die Geschwindigkeit angepasst, Rücksicht genommen und damit die Sicherheit für Radfahrer erhöht. Tempo 30 muss dann aber auch scharf kontrolliert werden z.B. durch feste Blitzer auf den Hauptverkehrsstraßen.

Quelle und Kontaktadresse:
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V. (ADFC), Bundesverband Bettina Cibulski, Pressesprecherin Grünenstr. 120, 28199 Bremen Telefon: (0421) 346290, Telefax: (0421) 3462950

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