Qualitätsoffensive in der Weiterbildung
(Frankfurt a.M.) - Rund 50 hessische Weiterbildungsträger haben sich auf Initiative der IHK Frankfurt am Main und des hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung zu einer Qualitätsinitiative zusammengeschlossen und den Verein "Weiterbildung Hessen e.V." gegründet. Ziel ist es, die Qualität in der Weiterbildung stärker zu fördern und zu sichern. Dies soll durch die Etablierung verbindlicher Qualitätsstandards und durch die Schaffung von mehr Transparenz der verschiedenen Weiterbildungsangebote erreicht werden. Der gemeinnützige Verein hat seinen Sitz in der IHK in Frankfurt. In der Aufbauphase bis Ende 2004 erhält der Verein Fördermittel in Höhe von 224.800 Euro, was rund 80 Prozent der Aufbaukosten entspricht. Die Mittel kommen aus dem Europäischen Sozialfonds (126.500 Euro) und vom Land Hessen (98.300 Euro).
"Weiterbildung Hessen e.V." wird hessischen Weiterbildungseinrichtungen ein Prüfsiegel verleihen, wenn sie die Einhaltung hoher Qualitätsstandards nachweisen. Die Kosten für die Qualitätssicherung im Verein werden von den Mitgliedern selbst getragen. Das Prüfsiegel stärkt den Verbraucherschutz. Es garantiert allen an Weiterbildung Interessierten, dass ein Weiterbildungsanbieter mit Prüfsiegel die Qualität seiner Arbeit einhält und seriöse Teilnahmebedingungen bietet, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Herbert Hirschler. Er lobte die gute Zusammenarbeit mit den Trägern der hessischen Weiterbildungseinrichtungen in Hessen bei der Gründung des Vereins: "Es ist bemerkenswert, wie gut die Kooperation zwischen beruflichen, allgemeinen und politischen Weiterbildungsträgern geklappt hat."
Rudolf Mäusle, Vorsitzender des neuen Vereins und Bildungsexperte der IHK Frankfurt erklärte, das Vorbild für den neuen Verein in Hessen sei der norddeutsche Verein Weiterbildung Hamburg, der mit 200 Mitgliedern rund 80 Prozent des dortigen Weiterbildungsmarktes abdecke. Ich bin optimistisch, dass sich der Verein Weiterbildung in Hessen ebenso in die Breite entwickelt und nach einigen Jahren des Aufbaus 80 bis 90 Prozent des gesamten Weiterbildungsmarktes in Hessen repräsentieren wird", so Mäusle.
Dr. Hirschler informierte darüber, dass Weiterbildungsträger zukünftig bei der Inanspruchnahme von SGB III-Mitteln zertifiziert sein müssten. Dafür würden für jedes Bundesland fachkundige Stellen eingerichtet. Das hessische Wirtschaftsministerium unterstütze die Akkreditierung des neuen Vereins als fachkundige Stelle für Hessen. Auch schon heute würden für die Vergabe von Landes-, Bundes- und EU-Mitteln strenge Anforderungen an die Empfänger gestellt, deren Einhaltung durch das neue Siegel nachgewiesen werden könne. Mittelfristig solle der Verein die Sprecherrolle für die Weiterbildung in Hessen übernehmen, äußerte abschließend Mäusle seine Hoffnung.
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