Qualität im Ganztag - Teilhabe ermöglichen!
(Freiburg/Berlin) - Der Verband Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK)- Bundesverband e. V. hat gemeinsam mit dem Bundesverband Caritas Kinder- und Jugendhilfe (BVkE) den Fachtag "Qualität im Ganztag - Teilhabe ermöglichen" angeboten. Ab 2026 gibt das Achte Sozialgesetzbuch (SGB VIII) Kindern im Grundschulalter einen individuellen Rechtsanspruch auf Ganztagsförderung in einer Tageseinrichtung, der stufenweise eingeführt wird. Dieser Anspruch soll zu mehr Bildungsgerechtigkeit führen und zum Abbau von Benachteiligungen beitragen. Immer wichtiger ist daher, die Verständigung über Ziele und Qualitätsvorstellungen unterschiedlicher Akteure in den Blick zu nehmen. Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes und Marion Binder, Leiterin des Referats Ganztagesbetreuung Grundschulkinder im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) eröffneten den Fachtag.
Beide mahnten eine verbindliche Umsetzung bis 2026 an, um Bildungschanchen bei Kindern in der Grundschule zu verbessern. Ulrike Bahr, Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gab Einblicke in den politischen Diskurs um den Ganztag. Sie unterstrich insbesondere, dass vor allem die Kinder vom Infrastrukturaufbau in der Ganztagesbetreuung profitieren. Die veranstaltenden Verbände KTK-Bundesverband und BVkE stellen in diesem Zusammenhang folgende Forderungen an die Bundes- und Landespolitik:
Umsetzung des Rechtsanspruchs jetzt verwirklichen!
Die Veranstalter fordern den Bund und die Länder auf, den Rechtsanspruch bis 2026 umzusetzen.
Rechte von Kindern stärken!
Bildung ist ein Grundrecht, dass allen Kindern in der Grundschule zusteht. Perspektivisch werden durch die Ganztagesbetreuung die Teilhabechancen für alle Kinder verbessert. Deshalb ist der Ganztag ein wichtiges Instrument, um die Rechte von Kindern zu stärken.
Ganztagesbetreuung ist eine Investition in die Zukunft!
Die Veranstaltung verdeutlichte nochmals die gesamtwirtschaftlichen Effekte der Ganztagesbetreuung. Hinsichtlich des Social Return on Investment dieser Angebotsstrukturen wurde im Verlauf der Diskussion betont, dass sowohl materielle wie immaterielle Wertschöpfungsketten entscheidend von der ganzheitlichen Bildung junger Menschen und der Unterstützung von Familien abhängen. Die Ganztagesbetreuung ist ein wesentlicher Teil der demokratiefördernden und Struktur-fördernden Angebotslandschaft der Kinder- und Jugendhilfe.
Horte bleiben ein wichtiger Akteur der Ganztagesbetreuung!
Horte sind ein seit Jahrzehnten stabiles und erprobtes Angebot, deren pädagogische Kompetenz und hohe Qualität Ausgangspunkt für den Auf- und Ausbau des Ganztagesangebotes ist. Mit der Einführung des Rechstanspruchs werden sie Teil des Regelangebots, was zu einer Beitragsfreiheit oder zumindest zu moderaten und zu sozial gestaffelten Gebühren führen muss.
Die berufliche Qualität der Mitarbeitenden ist entscheidend!
Personen, die bereits erfolgreich im System des Ganztages arbeiten, müssen durch ein bundeseinheitliches Curriculum nachqualifiziert werden. Beim Ausbau der mulitprofessionellen Teams ist darauf zu achten, dass ein Schwerpunkt bei pädagogischen Fachkräften liegt, die auf dem Niveau 6 des Deutschen Qualitätsrahmens (DQR6) aus- und weitergebildet sind.
Die Empfehlungen aus der Gesamstrategie Fachkräfte in der Umsetzung aktiv begleiten!
Die Empfehlungen, die im Mai 2024 durch das Familienministerium veröffentlicht wurden, sind ein wichtiger Impuls, um dem gravierenden Fachkräftemangel mit kurz-, mittel-, und langfristigen Maßnahmen zu begegnen. Damit die Empfehlungen ihre Wirkung entfalten können, bedarf es dringend einer Begleitung durch die Akteure, die auch die Bearbeitung vorangetrieben haben. Nur so kann die Umsetzung forciert werden, die Maßnahmen evaluiert, und bei Bedarf nachgesteuert werden.
Quelle und Kontaktadresse:
KTK-Bundesverband e.V.
Paul Nowicki, Geschäftsführer
Karlstr. 40, 79104 Freiburg
Telefon: (0761) 200220, Fax: (0761) 200735