Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bundesvorstand

Qualität der deutschen Bildung steht auf dem Spiel

(Berlin) - Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordern, staatliche Bildung und öffentliche Dienstleistungen im Bildungsbereich im GATS-Abkommen durch Schutzvorschriften zu stärken: Die Qualität der Bildungsabschlüsse darf nicht durch die Öffnung des Marktes verschlechtert werden.

"Deutsche Bildungspolitiker drohen die internationalen Liberalisierungsverhandlungen über das Bildungswesen zu verschlafen", kritisierten DGB-Vorstandsmitglied Heinz Putzhammer und GEW-Vorsitzende Eva-Maria Stange am 27. Februar in Berlin.

1995 hat die Welthandelsorganisation (WTO) ihr erstes Marktöffnungsabkommen zu Dienstleistungen beschlossen. Damit stimmte die Europäische Union einer Liberalisierung im Bildungswesen zu. Die Gewerkschaften befürchten dadurch einen Qualitätsverlust im deutschen Bildungssystem. Nun stehen neue Verhandlungen an. Doch Kultusministerkonferenz und Bund-Länder-Kommission hätten dazu noch keine Position formuliert, kritisieren DGB und GEW.

Die Gewerkschaften sind nicht gegen die Internationalisierung des deutschen Bildungswesens. "Doch während Deutschland sehr große Zugeständnisse macht, schützen die großen Bildungsexporteure USA, Australien und Neuseeland noch immer ihre Märkte", kritisiert Eva Maria Stange.

Bei den kommenden Gesprächen stehen der Öffentliche Dienst und die Qualitätsstandards im Bildungswesen im Mittelpunkt. "Jetzt geht es ums Eingemachte. Wir benötigen endlich einen breiten und transparenten Dialog über die Zukunft des deutschen Bildungssystems in der internationalen Wirtschaft", sagte Putzhammer.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Henriette-Herz-Platz 2 10178 Berlin Telefon: 030/24060-0 Telefax: 030/24060-324

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