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Public Private Partnership / Gemeinsam schneller ans Ziel

(Eschborn) - Seit mehr als 25 Jahren ist die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH als weltweit tätiges Dienstleistungsunternehmen für Entwicklungszusammenarbeit im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland in rund 130 Ländern Afrikas, Asiens, Lateinamerikas und der Karibik, in den Transformationsländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas sowie in den GUS-Staaten tätig. Die GTZ mit ihren weltweit rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern arbeitet als privatwirtschaftlich organisiertes Unternehmen des Bundes für das entwicklungspolitische Ziel: die Lebensbedingungen der Menschen in den Ländern des Südens und Ostens nachhaltig zu verbessern und die natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten.

Vorrangiges Ziel der Technischen Zusammenarbeit (TZ) ist es, das Leistungsvermögen der Menschen, Organisationen und institutionellen Strukturen in den Partnerländern zu erhöhen, indem Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt, mobilisiert oder die Voraussetzungen für deren Anwendung verbessert werden. Es gilt, die Eigeninitiative der Menschen in diesen Ländern zu stärken, damit sie ihre Lebensbedingungen aus eigener Kraft verbessern können. Die Bandbreite der vielen Arbeitsfelder, in denen die GTZ berät, reicht von Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung über Gesundheit und Grundbildung bis zum Umwelt- und Ressourcenschutz und zur ländlichen
Regionalentwicklung.

Es ist jedoch ein Irrtum zu glauben, die anstehenden Probleme in allen Regionen der Erde könnten alleine durch die Entwicklungspolitik und durch die Entwicklungszusammenarbeit gelöst werden. Angesichts eingeschränkter öffentlicher Mittel und knapper Budgets befindet sich die Technische Zusammenarbeit inmitten eines grundlegenden Reformprozesses. Wo bislang die öffentliche Hand tätig war, sind immer mehr auch privatwirtschaftliche Lösungen gefragt. Dieser Entwicklung hat das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Rechnung getragen und Anfang 1999 einen gesonderten Fonds bereitgestellt, durch den die GTZ
Maßnahmen mit tragen kann, die auf dem Konzept des "Public Private Partnerships" (PPP) beruhen: Unternehmen sowie Institutionen der deutschen Privatwirtschaft und die GTZ als Durchführungsgesellschaft des BMZ kooperieren in Entwicklungsländern.

Ansatzpunkte für PPP bestehen zum Beispiel:

- beim Ausbau einer lokalen Fertigung bzw. lokaler Dienstleistungsangebote in einem Entwicklungsland mit positiven Beschäftigungs-, Technologie- oder Struktureffekten;

- bei einer privatwirtschaftlichen Kooperation, die der Verbreitung umweltschonender Technologien und der Anpassung von Produkten und Produktionsprozessen an moderne Umweltstandards dient;

- bei der Entwicklung von Lösungen für komplexe Probleme der Partnerländer im Verkehrs- und Energiesektor, der Wasserver- und -entsorgung, der Abfallentsorgung, im industriellen Umweltschutz und in der Stadtentwicklung, oder

- bei einem unternehmerischen Engagement, das die Bereitstellung von Aus- und Fortbildungsleistungen und betrieblichen Ausbildungskapazitäten einschließt.

Dieses Verständnis von PPP setzt ein langfristiges unternehmerisches Engagement voraus und orientiert sich nicht etwa an einem kurzfristigen Lieferinteresse deutscher Unternehmen. Damit unterscheidet sich PPP deutlich von außenwirtschaftlichen Fördermaßnahmen, bei denen Exporte deutscher Unternehmen im Vordergrund der Bemühungen stehen. PPP bezeichnet das Zusammenwirken von Staat und der privaten Wirtschaft bei Vorhaben, die einen
entwicklungspolitischen Nutzen erbringen und gleichzeitig im Interesse der beteiligten Privatunternehmen liegen.

Die GTZ hat im Auftrag des BMZ für solche Maßnahmen das Büro für die Zusammenarbeit mit der deutschen Wirtschaft eingerichtet. Das Büro ist zentrale Anlaufstelle für die private Wirtschaft und ihre Institutionen. Hier erhalten interessierte Unternehmen Beratung und können ihre Vorschläge für eine PPP-Maßnahme einreichen. So zum Beispiel bei der Vorbereitung einer Investition in einem Entwicklungsland, für die qualitätssichernde Maßnahmen für die dort hergestellten Produkte bzw. für die Produktionsverfahren oder
Schulungen für lokale Fach- und Führungskräfte benötigt werden. Sofern das unternehmerische Vorhaben langfristig angelegt ist und zur Entwicklung des jeweiligen Landes beiträgt, wird das Büro für die Zusammenarbeit mit der deutschen Wirtschaft die Möglichkeiten prüfen, ein entsprechendes PPP-Projekt auszuarbeiten und durchzuführen. Einreichende Unternehmen erhalten binnen zwei Wochen Nachricht, ob und wie eine Zusammenarbeit möglich ist.

Dann wird ein gemeinsames Konzept erarbeitet, und der Partnerschaft steht nichts mehr im Wege. Alle Beteiligten leisten ihren finanziellen und personellen Beitrag, um so gemeinsam die gesetzten Ziele kostengünstiger, wirksamer und schneller zu erreichen.

Ist die Entscheidung gefallen, ein Vorhaben als PPP-Maßnahme zu führen, beteiligt sich die GTZ mit bis zu 250 000 DM pro Jahr. Die Laufzeit hängt von der zu erbringenden Leistung ab. Im Vordergrund der Förderung stehen kurzfristige Maßnahmen (1 bis 2 Jahre), die nachhaltige wirtschaftliche Beziehungen unterstützen.

Privatwirtschaftliche Unternehmen bzw. deren Institutionen, die eine Kooperation mit der GTZ suchen, werden gebeten, dem Büro für die Zusammenarbeit mit der deutschen Wirtschaft einen formlosen Kooperationsvorschlag zu übermitteln. In diesem sollte kurz das Unternehmen und dessen Geschäftszweck vorgestellt werden. Auch muss das Vorhaben im Entwicklungsland und die Art der gewünschten Kooperation erläutert werden. Dieser kurzen Beschreibung ist ein Kalkulationsblatt beizufügen, aus dem ersichtlich ist, welche Kosten das Privatunternehmen zu übernehmen plant und - falls möglich - welche Leistungen die GTZ bei einer Kooperation zu tragen hätte.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH Dag-Hammarskjöld-Weg 1-5, 65760 Eschborn Telefon: 06196/790 Telefax: 06196/791115

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