Pressemitteilung | (SoVD) Sozialverband Deutschland - Landesverband Niedersachsen e.V.

Psychische Erkrankungen: Pflegebranche ist in der Pflicht

(Hannover) - Immer mehr Menschen müssen sich aufgrund psychischer Erkrankungen krankschreiben lassen. Bei den Fehltagen liegt Niedersachsen sogar über dem Bundesdurchschnitt. Das zeigt eine DAK-Studie. Gerade in Pflegeberufen ist die psychische Belastung für die Mitarbeitenden hoch. Im Rahmen des „Tags der seelischen Gesundheit“ am 10. Oktober nimmt der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen die Arbeitgeber*innen in die Pflicht. Sie müssten verstärkt dafür sorgen, dass ihre Beschäftigten nicht aufgrund der Arbeit psychisch krank werden.

Psychische Erkrankungen sind die dritthäufigste Ursache für Krankschreibungen und mittlerweile auch der Hauptgrund, warum Menschen eine Erwerbsminderungsrente beziehen. „Das können wir aus unserem Beratungsalltag bestätigen. Immer mehr Betroffene kommen zu uns, weil sie aufgrund ihrer psychischen Probleme dauerhaft nicht mehr arbeiten können“, berichtet Dirk Swinke, Vorstandsvorsitzender des SoVD in Niedersachsen. Besonders groß sei die Belastung in der Pflegebranche. „Gerade hier müssen die Arbeitsgeber*innen dafür sorgen, dass die Mitarbeitenden psychisch gesund bleiben“, fordert Swinke.

„Natürlich wird in den Pflegeberufen sehr viel mehr Personal benötigt. Es gibt aber auch noch weitere Stellschrauben, an denen gedreht werden kann“, so Swinke. Besonders wichtig seien etwa flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit für die Mitarbeitenden, in verschiedenen Teilzeitmodellen tätig zu sein. „Das kann für die Beschäftigten eine enorme Entlastung sein und macht den Alltag für sie oft einfacher“, ist sich der Vorstandsvorsitzende sicher. Auch gesundheitliche Prävention sei von großer Bedeutung: „Wir dürfen nicht warten, bis die Pflegefachkräfte so überlastet sind, dass nur noch die Krankschreibung bleibt.

Vielmehr gilt es, sie frühzeitig durch gezielte Maßnahmen wie Gesundheitsberatung oder Stressmanagement zu unterstützen“. In erster Linie sieht Niedersachsens größter Sozialverband dabei die Arbeitgeber*innen in der Pflicht. „Sicherlich benötigen wir auch dringend politische Änderungen im Pflegebereich. Wertschätzung, Gesundheitsschutz und bessere Arbeitsbedingungen sind aber mindestens genau so wichtig, um psychische Erkrankungen in der Belegschaft zu vermeiden“, so der niedersächsische SoVD-Chef.

Quelle und Kontaktadresse:
(SoVD) Sozialverband Deutschland - Landesverband Niedersachsen e.V., Elin Schweiger, Referent(in), Herschelstr. 31, 30159 Hannover, Telefon: 0511 701480, Fax: 0511 7014870

NEWS TEILEN: