Pressemitteilung | Deutscher Philologenverband e.V. (DPhV)

Psychische Belastungen der Schülerinnen und Schüler erfordern viel mehr Unterstützung für Schulen und Lehrkräfte

(Berlin) – Der Deutsche Philologenverband (DPhV) verweist im Zuge des heute vorgestellten Deutschen Schulbarometers der Robert Bosch Stiftung auf die angespannte Situation der Schulen und der Lehrkräfte. In den Umfragen beklagen weite Teile der Schülerinnen und Schüler u.a. häufigen Unterrichtsausfall, Sanierungsstau, zu viele Störungen im Unterricht, zu wenig Klassenleiterstunden und zu wenig Feedbackmöglichkeiten. Ein Fünftel der Befragten sieht sich psychisch belastet.

DPhV-Bundesvorsitzende Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing sagt: „Der dauerhafte Lehrkräftemangel, die permanente Überbelastung der Kollegen und Kolleginnen fordern ihren Tribut. Auch wenn viele bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gehen, können sie den Unterricht nicht so gestalten wie sie gerne würden, was teilweise dazu führt, dass die Unterrichtsqualität nicht mehr im gewünschten Maß gewährleistet werden kann. Die nicht zur Verfügung stehenden Zeit-Ressourcen bekommen die Schüler und Schülerinnen direkt zu spüren. Die meisten Lehrkräfte würden nichts lieber tun, als die Feedback-Arbeit mit ihren Klassen zu intensivieren und regelmäßig Klassenleiterstunden durchführen, wenn es sie denn in ihrem Bundesland in ausreichenden Maße gäbe. Wie und wo soll bei den viel zu hohen Stundendeputaten, Lehrkräftemangel, immer größerer Heterogenität in den Lerngruppen und den zahlreichen außerunterrichtlichen Verpflichtungen dafür die Zeit sein? Zudem ist es doch klar, dass sich verfallende Schulgebäude und mangelhafte Infrastruktur weder bei der Schülerschaft noch bei den Lehrkräften positiv auf die Psyche auswirken. Wir können nur an die Politik appellieren, hier endlich ausreichende Mittel zur Verfügung zu stellen, um die zu Grunde liegenden, offensichtlichen Probleme zu lösen – sowohl kurzfristig als auch langfristig.“

Besonders alarmierend sieht der DPhV den häufigen Unterrichtsausfall, aber auch die Störungen im Unterricht. Die große Mehrheit der befragten Schülerinnen und Schüler (83 %) berichtet davon. Lin-Klitzing: „Mangelnder Respekt gegenüber Lehrkräften belastet eben nicht nur die Lehrkräfte selbst, sondern auch die Mitschüler und Mitschülerinnen. Wir haben es hier leider mit einem gesamtgesellschaftlichen Problem zu tun. Hier sind auch die Eltern in der Pflicht, ihren Kindern Grundlagen des wertschätzenden Miteinanders zu vermitteln und die Lehrkräfte zu unterstützen, wenn sie entsprechendes Benehmen im Unterricht einfordern.“

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Philologenverband e.V. (DPhV), Friedrich Pohl, Pressesprecher(in), Friedrichstr. 169-170, 10117 Berlin, Telefon: 030 40816781

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