Prüflinge brauchen mehr Vorbereitungszeit in der Klasse und mit ihren Lehrkräften
(München) - Die KEG Bayern begrüßt die Entscheidung des bayrischen Kultusministeriums, die Abschlussprüfungen an den Mittelschulen zu verschieben und fordert die Abschlussjahrgänge auf, auch im "Homelearning bzw. in der Homeschool" an ihren Erfolgen zu arbeiten.
Nicht nur die Abiturprüfungen, sondern auch die Abschlussprüfungen an den Mittelschulen nach hinten zu verschieben, hält die KEG Bayern für einen folgerichtigen Schritt. Die Abschlussprüfungen zum Qualifizierenden Hauptschulabschluss und dem Mittleren Schulabschluss sind zwei Wochen später als geplant, für den 29.06.2020 bis zum 10.07.2020 anberaumt.
Durch die Schließungen der Schulhäuser müssen Lehrkräfte auf digitale Wege der Wissensvermittlung ausweichen. Wie effektiv dieser Weg ist, hängt jedoch auch von der Mitarbeit der Schülerinnen und Schüler sowie den digitalen Werkzeugen und Infrastrukturen ab. Auch die Eltern sind gefordert, ihre Kinder aufzuklären und dazu beizutragen, dass sich Erfolg bei den Prüfungen einstellt. Trotz allem ist der persönliche Kontakt zwischen Schüler*innen und Lehrkraft für den Lernerfolg sehr wichtig, besonders für die Prüfungsvorbereitung. Zudem gestaltet sich aktuell das Feedback in den praktischen Abschlussfächern sehr schwierig und ist eine enorme Herausforderung. Wenn es weiterhin nicht möglich ist, den praktischen Unterricht für die Gruppe und die Lehrkraft in einem analogen Raum durchzuführen, müssen besondere organisatorische Maßnahmen getroffen werden, um Übung und eine adäquate Rückmeldung an die Schüler zu ermöglichen.
Sollten die Schulen nach den Osterferien ihren regulären Betrieb wieder aufnehmen, erhalten die Schülerinnen und Schüler durch die Verschiebung eine angemessene Zeit, sich auf den qualifizierenden Abschluss nach der neunten Klasse sowie den mittleren Schulabschluss nach der zehnten Klasse vorzubereiten.
"Diese gemeinsame Lernzeit ist dringend erforderlich, denn die Versorgung mit Unterrichtsmaterialien über digitale Wege kann die persönliche Begleitung und Betreuung der Jugendlichen auf ihrem Weg zur Prüfung nicht ersetzen. Dennoch muss an eine Weiterentwicklung der Kontaktmöglichkeiten zwischen Lehrer und Schüler insbesondere für die Abschlussklassen in Richtung Videokonferenzen gedacht werden", erklärt die Landesvorsitzende der KEG Bayern Walburga Krefting.
Daher unterstützt die KEG das Vorgehen des bayrischen Kultusministeriums, flexible und praktikable Lösungen zu entwickeln, die die Interessen der Kinder und Jugendlichen in den Mittelpunkt stellen. Gleichzeitig müssten, so Walburga Krefting, auch bürokratische Aufgaben in den Schulen möglichst weit zurückgefahren werden, damit sich die Lehrkräfte in dieser herausfordernden Zeit mit voller Kraft ihren Schülern und deren Schulabschlüssen widmen können. Die Abschlüsse an den Mittelschulen sind im differenzierten Schulsystem in Bayern ein weichenstellender und wichtiger Schritt für eine berufliche Ausbildung oder eine weitere schulische Laufbahn, bis hin zum Studium. Diese Grundlage darf nicht gefährdet werden. Für Schüler*innen, Eltern und Lehrkräfte ist die derzeitige Situation eine große Herausforderung, die nur gemeinsam bewältigt werden kann.
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