Proteste der Bauern: Argumente der Milcherzeuger wenig verständlich

(Bonn) - Am 26. April 2002 haben Landwirte vor einer bayerischen Molkerei gegen die Auszahlungspolitik der Milchverarbeiter protestiert. Dabei ist es u.a. zu Behinderungen der Betriebsabläufe bis hin zu Beleidigungen von Betriebsangehörigen gekommen.

Der Milchindustrieverband e.V., Bonn (MIV) hat für ein solches Vorgehen nur wenig Verständnis. Zumal die Erzeuger in 2001 im Durchschnitt der Bundesrepublik eine Auszahlungsverbesserung von gut 10% für sich verzeichnen konnten. Noch in den ersten beiden Monaten des Jahres 2002 lagen die Milchpreise über den Vorjahreswerten.

Die europäische Agrarpolitik bietet seit einigen Jahren nicht mehr die Auszahlungsgarantien der früheren Jahre. Die WTO-Beschlüsse ebenso wie die Sonderabkommen der EU tun das übrige, um am Markt größere Preisveränderungen zuzulassen. Die Erzeuger sind Unternehmer innerhalb dieses Systems und damit gleichermaßen diesen Marktschwankungen unterworfen.

Zunehmende Mengen sorgen naturgemäß für Druck auf die Markt - und in Folge dessen auch auf die Auszahlungspreise. Im vergangenen Jahr haben die Erzeuger die verbesserten Markterlöse rasch in erhöhter Auszahlung eingefordert und erhalten. Jetzt sollten sie auch Senkungen akzeptieren.

Quelle und Kontaktadresse:
Milchindustrie-Verband e.V. (MIV) Adenauerallee 148 53113 Bonn Telefon: 0228/959690 Telefax: 0228/371535