Protestaktion Kassenbon: Wir fahren den ungewollten Umweltmüll nach Berlin!
(München/Nürnberg) - Hundertausende ungewollte Kassenzettel hat der Bund der Selbständigen - Gewerbeverband e.V. zusammen mit seinen Ortsverbänden in ganz Bayern gesammelt. Diese hätten bereits im Frühjahr den Weg nach Berlin finden sollen. Dies war aufgrund der Corona-Lage leider nicht möglich. Doch "jetzt ist es soweit!", versichert BDS Präsidentin Gabriele Sehorz entschlossen. Am Montag, den 14. September 2020 werden die Kisten zuerst aus Südbayern und dann aus der Geschäftsstelle für Nordbayern in Nürnberg in Transporter verladen. Präsentiert wird der Berg aus giftigem Thermopapier-Müll, dann am Dienstag vor dem Reichstag.
Die Bon-Pflicht ist ein weiterer bürokratischer Akt, der Unternehmerinnen und Unternehmer unnötig gängelt. Damit verwehrt man den Betrieben auch die dringend notwendige Wertschätzung. "Über Nacht haben wir quasi 82 Millionen Menschen zu Steuerfahndern gemacht. Jeder Kunde, der heute keinen Kassenzettel für seine Kugel Eis oder seine Semmel bekommt, kann sagen: Da schau her, der betrügt jetzt das Finanzamt! Das befeuert unnötiges Misstrauen gegenüber unseren fleißigen Selbständigen. Die Belegpflicht in der derzeitigen Ausgestaltung ist falsch. Sie muss geändert werden. Wir fordern die Bundesregierung auf, die Belegpflicht zu überarbeiten und diese realitätsnah zu gestalten. Weder möchte der Verbraucher für seine Butterbreze beim Bäcker einen Beleg, noch ist dies mit den heute zugelassenen Kassen aus überwachungstechnischen Gründen notwendig. Ganz zu schweigen von der großen Umweltbelastung durch das giftige Papier", stellt Sehorz fest und fordert "die Bon-Pflicht für Kleinbeträge muss abgeschafft werden!"
Die Bon-Pflicht gilt seit 01.01.2020 und sorgt seitdem für großen Ärger. Aus diesem Grund forderte Sehorz Ihre Mitgliedsunternehmen zum koordinierten Protest auf. "Wir haben in ganz Bayern Sammelboxen aufgestellt, viele Bäckereien, Metzger und Supermärkte haben sich tatkräftig beteiligt. Jetzt fahren wir sie nach Berlin!", so Sehorz. "Viele Unternehmer sind unserem Aufruf gefolgt und haben die vom Kunden nicht gewünschten Bons für uns gesammelt - jetzt wird der BDS Bayern diesen Protest in Berlin bündeln. Wir wollen die Bundespolitik damit aufrütteln", bekräftigt Hauptgeschäftsführer Michael Forster.
Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Selbständigen - Gewerbeverband Bayern e.V. (BDS)
Thomas Perzl, Referent Politik und Kommunikation
Schwanthalerstr. 110, 80339 München
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