Projekt "PTA-Patenschaft" startet in Baden-Württemberg: Landesapothekerverband Baden-Württemberg kooperiert mit PTA-Schulen des Landes / Mehr Praxisbezug für PTA-Schülerinnen und Schüler
(Stuttgart) - Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg e. V. (LAV) startet zum Beginn des Ausbildungsjahres 2023 sein Projekt "PTA-Patenschaft". Es richtet sich an Schülerinnen und Schüler von PTA-Schulen in Baden-Württemberg. Sie sollen parallel zur schulischen Ausbildung Gelegenheit haben, fest in Apothekenteams mitzuarbeiten, um den Arbeitsplatz von PTAs besser kennenlernen zu können.
Die wesentlichen Ausbildungsinhalte für den Beruf PTA werden schulisch vermittelt. Aber erst im Rahmen der Praktika, die in die Ausbildung integriert sind, haben PTA-Schülerinnen und Schüler tatsächlichen Kontakt zur Apotheke und zum Apothekenteam. "Genau hier setzt unser Projekt 'PTA-Patenschaft' an", erklärt Rouven Steeb, der als Vizepräsident des LAV zusammen mit einer Arbeitsgruppe aus Apothekerinnen und Apothekern die Initiative entwickelt hat. "Auf freiwilliger Basis bieten wir den Schülerinnen und Schülern an, ab Tag eins der schulischen Ausbildung regelmäßig, aber mit nur wenigen Stunden pro Woche, in einer am Projekt teilnehmenden Apotheke mitzuarbeiten."
Vorteile auf allen Seiten
Die Vorteile liegen auf der Hand: Anstatt für ihr Taschengeld irgendwo zu jobben, können die PTA-Schülerinnen und Schüler ihren angestrebten Beruf erleben, echte Apothekenluft schnuppern, den erfahrenen Apothekenteams über die Schulter schauen und aktiv mitarbeiten. Die PTA-Schulen profitieren von diesen Erfahrungen, die die Teilnehmenden zurück in den Unterricht tragen und so das schulische Geschehen beleben. Für die Apotheken, deren Teams ihr praktisches Wissen weitergeben und sich so aktiv in die Ausbildung einbringen, ist die Übernahme einer PTA-Patenschaft nicht nur Motivationsfaktor, sondern stärkt sie auch bei der Personalsuche und -bindung.
Leitfaden als Arbeitshilfe
Die Apotheken werden inhaltlich durch eine von Lehrkräften an PTA-Schulen entwickelte Arbeitshilfe unterstützt. Der "Leitfaden zur PTA-Patenschaft" transferiert pro Schul-Quartal das erworbene schulische Wissen in praktische Tätigkeiten in der Apotheke - und das über die gesamte schulische Ausbildung hinweg. Steeb: "Im Leitfaden sehen wir also nicht nur, was in der Schule gerade unterrichtet wurde, sondern finden gleich daneben Beispiele für Tätigkeiten in der Apotheke, die dieses Wissen abrufen, festigen und verstetigen. So können wir die Schülerinnen und Schüler in der Apotheke optimal fördern, ohne sie zu überfordern."
Onboarding-Phase gut angelaufen
Den Juli und August nutzt der LAV, um die gut 20 PTA-Schulen und die Apotheken des Landes zum Projekt einzuladen. Die Teilnahme ist dabei für alle Seiten freiwillig. "Bereits wenige Tage, nachdem wir den PTA-Schulen das Projekt vorgestellt haben, haben sich rund drei Viertel zum Projekt registriert", berichtet Steeb. Auch die Apotheken im Land reagieren und melden sich bereits zum Projekt an. Sie wurden zunächst schriftlich über das Projekt informiert und werden zusätzlich Anfang September zu einem Online-Informationsabend eingeladen. Das Onboarding funktioniert mit nur wenigen Klicks im Mitgliederbereich des LAV-Internetauftritts. Auch grenznahe, nicht-baden-württembergische Apotheken können sich am Projekt beteiligen - ihr Onboarding wird auf den Projektseiten zur PTA-Patenschaft abgewickelt, die man über die Startseite von www.apotheker.de erreicht.
Den frischgebackenen PTA-Schülerinnen und Schülern wird das Projekt an ihrem ersten Schultag im September erklärt. Das übernehmen die PTA-Schulen, die das Projekt kennen und zusätzlich durch den LAV mit Plakaten und Flyern ausgerüstet werden. Die Adressen der teilnehmenden Apotheken finden interessierte PTA-Schülerinnen und Schüler dann online über www.pta-patenschaft.de. Eine digitale Schnellbewerbung erleichtert den Schülerinnen und Schülern schließlich die Kontaktaufnahme mit der ausgewählten Apotheke.
Kein Ersatz für Praktika
"Die PTA-Patenschaft ist kein Ersatz für die in der Ausbildung verankerten Praktika, sondern ein ergänzendes Angebot, das noch dazu freiwillig ist", macht LAV-Vizepräsident Steeb deutlich. Formal gesehen handelt es sich um ein einfaches und vertraglich vereinbartes Arbeitsverhältnis. Um eine Überforderung der Schülerinnen und Schüler zu vermeiden, soll die wöchentliche Arbeitszeit etwa vier bis fünf Stunden nicht überschreiten und über Arbeitszeitkonten flexibel gehandhabt werden. "Auf schulische Belange und zum Beispiel Prüfungsphasen können wir in den Apotheken flexibel reagieren", weiß Steeb.
Quelle und Kontaktadresse:
Landesapothekerverband Baden-Württemberg e.V.
Frank Eickmann, stellv. Geschäftsführer Kommunikation
Hölderlinstr. 12, 70174 Stuttgart
Telefon: (0711) 22334-0, Fax: (0711) 22334-97