Profis ja - aber nicht zum Mindestlohn! / Referatsleiterin ZFA beim Praxis-Ökonomie-Kongress des FVDZ
(Bochum) - Es ist ein großer Unterschied zwischen Traum und Wirklichkeit, wenn man die Welt aus der Sicht von Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) betrachtet - das machte Sylvia Gabel, wiedergewählte Referatsleiterin für ZFA im Verband medizinischer Fachberufe e.V. bei einer Podiumsdiskussion des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte (FVDZ) deutlich. Unter dem Motto "Profit durch Profis im Praxisteam" hatte der FVDZ am zweiten Maiwochenende zu seinem diesjährigen Praxis-Ökonomie-Kongress nach Westerland auf Sylt eingeladen und neben Vorträgen auch diese Gesprächsrunde organisiert. Im Mittelpunkt der gesamten Veranstaltung standen die Themen Praxispersonal und Mitarbeiter-Entlohnung.
"Wenn ich einen Blick auf die Rente werfe, dann ist eins sicher: Die Altersarmut für ZFA. Bezogen auf das Durchschnittsentgelt liegen diese Berufsangehörigen selbst bei Vollzeitarbeit nicht einmal bei 60 Prozent, also bei 0,6 Rentenpunkten pro Jahr", so die Zahnmedizinische Fachassistentin aus Gummersbach. "Aus unseren Umfragen und aus Gesprächen wissen wir, dass es Arbeitgeber gibt, die kein Problem damit haben, eine fortgebildete Fachkraft in der Probezeit unter dem Mindestlohn zu bezahlen. Wir wissen aber auch, dass dort, wo mit uns Tarifverträge ausgehandelt werden, besser und gerechter bezahlt wird als im übrigen Teil Deutschlands. In Hamburg, Hessen, Westfalen-Lippe und im Saarland zeigen die Arbeitgeber Verantwortung und sehen die Tarifverträge als Mindeststandards. Wenn auf Sylt über optimale Mitarbeitermotivation doziert und nach fairen Vergütungsmodellen gesucht wird, dann wäre es angebracht, die Tarifverträge als Grundlage dafür zu benennen. Anders kommen wir aus dem Fachkräftedilemma in diesem Beruf nicht mehr heraus. Der Verband medizinischer Fachberufe e.V. wird sich dafür weiter einsetzen und seine Aktion 'Tarife für ALLE' intensivieren."
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