Prof. Dr. Lesinski-Schiedat: Mehr Studienplätze bedingen auch mehr Ressourcen
(Berlin) - Der Hartmannbund-Landesverband Niedersachen begrüßt den einstimmig gefassten Beschluss der niedersächsischen Kammerversammlung, sich für eine Umwandlung von Teil- in Vollstudienplätze in der Humanmedizin einzusetzen. "Das ist ein klares positives Signal der Kammer an den ärztlichen Nachwuchs, dass sie die Interessen der nachfolgenden Ärztegeneration im Blick hat, sie mit ihren Sorgen nicht allein lässt und sich kollegial und geschlossen hinter deren Forderungen stellt", kommentierte die Landesverbandsvorsitzende Prof. Anke Lesinski-Schiedat das Votum der Delegierten. Diese folgten damit einem Antrag der Kammerfraktion "Gemeinsam Kammer gestalten" des Hartmannbundes und der Ärztegenossenschaft Niedersachsen-Bremen.
"Das Ende von Teilstudienplätzen ist dringend geboten, denn sie gibt den Studierenden nicht nur Planungssicherheit, sondern erhöht auch die Chancen, dass sich mehr junge Ärztinnen und Ärzte für eine kurative Tätigkeit in Niedersachsen entscheiden", ergänzt Dr. Thomas Stiller, stellvertretender Vorsitzender des Hartmannbund-Landesverbandes Niedersachsen und als Mitglied der niedersächsischen Kammerversammlung einer der Antragssteller.
Die Politik, so Lesinski-Schiedat, müsse daher jetzt auch Taten folgen lassen. Allerdings sei bislang noch keine Strategie erkennbar: "Wir unterstützen das im Koalitionsvertrag zwischen SPD und CDU vereinbarte Vorhaben, bis zu 200 zusätzliche Medizinstudienplätze zu schaffen, ausdrücklich. Die Umsetzung erfordert aber neben einer entsprechenden räumlichen Ausstattung auch Ärzte, die die universitäre Ausbildung anbieten." Die Gesundheitspolitik in Niedersachsen stehe somit nicht nur vor der Herausforderung, die ärztliche Versorgung auf dem Land zu gewährleisten, sondern auch mehr ärztliches Personal für die Universitäten zu gewinnen. "Welche Konzepte hat die Politik, diese Ressourcen an notwendigem Personal und Infrastruktur zu stemmen? Ich würde mich freuen, wenn wir - die politischen Entscheider und der Hartmannbund - in dieser Frage in einen engen Dialog treten können, denn Masse vor Klasse wäre sicher das falsche Rezept."
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