Prof. Dr. Bender zum EU-Emissionshandel im Luftverkehr / EU steuert Luftverkehr mit Emissionshandel in ungewisse Zukunft
(Berlin) - Das Deutsche Verkehrsforum sieht der Einbeziehung des Luftverkehrs in den EU-Emissionshandel, den der Rat der EU am vergangenen Freitag (24. Oktober 2008) förmlich beschlossen hat, mit Sorge entgegen.
Der Vorsitzende des Lenkungskreises Luftverkehr, Prof. Dr. Wilhelm Bender: "Für die CO2-Emissionen im Luftverkehr brauchen wir ein international einheitliches und abgestimmtes Vorgehen. Vor dem Hintergrund der allgemein angespannten Wirtschaftslage sehe ich den Beschluss der EU mit großer Sorge. Wir haben bereits permanente, empfindliche Kostensteigerungen im Luftverkehr. Wenn die EU den europäischen Airlines solche massiven einseitigen Belastungen zumutet, ist das für unsere Branche und unsere Kunden sehr kritisch. Alle wichtigen Partnerländer im Luftverkehr, allen voran die USA, lehnen die Einbeziehung ihrer Fluggesellschaften ab. Die europäische Politik ist nun gefordert, eine Antwort auf die entscheidende Frage zu finden, wie das System fair durchgeführt werden kann."
Ungeklärt ist außerdem, wie sich die Verschärfung der ursprünglichen Emissionshandelsrichtlinie der EU, die zurzeit ebenfalls überarbeitet wird, auf den Luftverkehr auswirkt. Die Unternehmen sehen hierdurch die Gefahr weiterer erheblicher Kostensteigerungen, die erneut ohne Rücksicht auf die Situation der Fluggesellschaften beschlossen werden könnten. Zudem ist zu klären, wie die zukünftigen Einnahmen der EU aus der Auktionierung von Luftverkehrszertifikaten verwendet werden. Die Luftverkehrsbranche erwartet, dass dieses Geld in Klima-Innovationen im Luftverkehr investiert wird.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Verkehrsforum e.V.
Ingrid Kudirka, Leiterin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klingelhöferstr. 7, 10785 Berlin
Telefon: (030) 2639540, Telefax: (030) 26395422