Produzentenallianz bekräftigt Forderung an Bund, Länder und Auftraggeber
(Berlin) - Bei der Schaffung eines Ausfallfonds für Corona-bedingte Produktionsunterbrechungen appelliert die Produzentenallianz an die Bundesregierung, die Landesregierungen sowie die Auftrag gebenden Sender und Plattformen zu einer einheitlichen Lösung zu gelangen. Hintergrund ist, dass die Produktionsunternehmen in Deutschland ab August im Falle von Corona-Schäden nicht mehr mit einer generellen Zusage von Unterstützungsleistungen Auftrag gebender Sender rechnen können. Dies bedeutet, dass Produzentinnen und Produzenten fortan wieder allein das Risiko für Corona-bedingte Drehunterbrechungen tragen, da Versicherungen solche Risiken weiterhin nicht abdecken. Kommt der Ausfallfonds nicht, hätte dies einschneidende Folgen für die gesamte Branche, warnt die Produzentenallianz.
"Wenn der Ausfallfonds für Film und Fernsehen nicht im Laufe des August startet, steht die gesamte Branche vor einem großen Problem. Deshalb appelliert die Produzentenallianz erneut an die politischen Verantwortlichen in Bund und Ländern, sowie an die Auftraggeber hier - auch im eigenen Interesse - schnellstmöglich einen gemeinsamen, zumindest aber einheitlich verwalteten Fonds einzurichten", erklärt Alexander Thies, Vorsitzender der Produzentenallianz. "Der von der Bundesregierung in Aussicht gestellte Ausfallfonds für Kino- und High-End-Serien muss schnell an den Start gehen. Das wäre ein ganz wichtiger, wenn auch nur erster Schritt. Allerdings bleibt hier zu bedenken: Mit seinen aktuellen Vorgaben lässt dieser Schutzschirm Fernseh- und Auftragsproduktionen bisher völlig außen vor - einen Bereich, der ca. drei Viertel der gesamten Branche ausmacht und für eine große Mehrheit der Produktionsfirmen in Deutschland das zentrale finanzielle Standbein ist. Deshalb werben wir mit Nachdruck für einen gemeinsamen Ausfallfonds der sowohl deutsche Kino-, Serien- sowie Fernseh- bzw. Streamingproduktionen berücksichtigt."
Der Vorsitzende der Produzentenallianz warnt eindringlich vor den Folgen, wenn nicht im Laufe des August ein umfassender Ausfallfonds eingerichtet ist: "Wir stehen dann vor dem Problem, dass Produktionen nur unter erheblichen Risiken fortgesetzt oder gar gestartet werden können. So müssten viele Produktionsunternehmen sehenden Auges das Risiko einer durch Corona verursachten Drehunterbrechung eingehen, die im Ernstfall die eigene Existenz kosten kann, weil das Unternehmen auf den entstehenden Mehrkosten sitzen bleibt. Zum anderen könnte dann in vielen Fällen die Finanzierung von Produktionen gar nicht gesichert werden, weil Banken und mitfinanzierende Dritte, die die jeweils erforderlichen Zwischenfinanzierungen ermöglichen, diese Mittel aufgrund der unsicheren Situation durch die Pandemie nicht bereitstellen werden. Damit wird letztlich die Zahl deutscher Kinofilm-, Serien- und Fernsehproduktionen drastisch sinken - und das, bis eine umfassende Ausfallfondsabsicherung wieder Sicherheit gibt. Angesichts einer hohen Nachfrage in einem stark umkämpften Markt wäre dies ein fatales Zeichen für die gesamte Film- und Fernsehbranche in Deutschland", so Thies weiter.
Quelle und Kontaktadresse:
Allianz Deutscher Produzenten - Film & Fernsehen e.V.
Sebastian Lambeck, Leiter Presse und Kommunikation
Kronenstr. 3, 10117 Berlin
Telefon: (030) 2067088-0, Fax: (030) 2067088-44