Pressemitteilung | Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

Produktivität: Prognosen griffen zu hoch

(Köln) - In der gerade angelaufenen Tarifrunde gibt das für dieses Jahr zu erwartende Produktivitätswachstum den maximalen Verteilungsspielraum vor. Wie die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen, ist die Zunahme der Wirtschaftsleistung je Erwerbstätigen jedoch nur schwer vorherzusagen. So hatten sowohl der Sachverständigenrat als auch die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute für das Jahr 2000 ein Produktivitätsplus von 2,4 Prozent prognostiziert – tatsächlich stieg das reale Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen aber letztlich nur um 1,4 Prozent. Im Jahr 2001 griffen die Vorhersagen der Konjunkturexperten sogar um bis zu 1,4 Prozentpunkte zu hoch. Aber auch bei der Einschätzung der Produktivität bezogen auf die geleisteten Arbeitsstunden lagen die Prognosen um bis zu 1 Prozentpunkt über den Ist-Werten.

Die großen Differenzen waren zum einen in der Fehleinschätzung des Wirtschaftswachstums begründet: So hatten die Ökonomen für 2001 eine Steigerung des realen Bruttoinlandsprodukts von bis zu 2,8 Prozent erwartet - im Endeffekt belief sich der Zuwachs nur auf 0,6 Prozent, und der Produktivitätsfortschritt fiel entsprechend geringer aus. Zum anderen irrten die Forscher auch in Sachen Beschäftigung: Im Jahr 2000 etwa rechneten die Institute mit einem Rückgang des Arbeitsvolumens um 0,4 Prozent - tatsächlich aber expandierte es um 0,7 Prozent, wodurch der Produktivitätsanstieg wiederum hinter den Erwartungen zurückblieb.

Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) Gustav-Heinemann-Ufer 84-88 50968 Köln Telefon: 0221/49811 Telefax: 0221/4981592

NEWS TEILEN: