Produktion von illegalen Welpen für Weihnachten bereits im vollen Gange
(Hamburg) - Am kommenden Montag, den 10. Oktober, ist Tag des Hundes. Die globale Stiftung für Tierschutz VIER PFOTEN nimmt diesen Tag zum Anlass, um schon jetzt darauf hinzuweisen, dass Tiere keine Weihnachtsgeschenke sind. Denn die Produktion von illegalen Welpen in Vermehrerstationen ist bereits im vollen Gange, damit viele unschuldige, kranke und zu junge Welpen rechtzeitig zu den Feiertagen auf Online-Plattformen zum Verkauf angeboten werden können.
Recherchen von VIER PFOTEN zeigen, dass der illegale Welpenhandel auch 2022 weiter floriert. Zum Ende jeden Jahres ist die Nachfrage nach Welpen üblicherweise besonders hoch, auch weil viele Familien über die Winter- und Feiertage vermehrt zu Hause sind. Um pünktlich für die heiße Geschenkkaufphase gewappnet zu sein und die damit einhergehende erhöhte Nachfrage nach Welpen bedienen zu können, sorgen illegale Welpenhändler:innen laut der internationalen Tierschutzorganisation bereits jetzt dafür, Hündinnen in Vermehrerstationen decken zu lassen.
"Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke! Das sollte eigentlich selbstverständlich sein. Doch Kriminelle nutzen die bald anstehenden Feiertage, um üblicherweise noch mehr Welpen über unregulierte Online-Plattformen zum Verkauf anzubieten. In dunklen Kellern oder Verschlägen kauern tausende Hündinnen in sogenannten Welpenfabriken, um ohne jegliche medizinische Versorgung gedeckt zu werden und noch rechtzeitig zu den Feiertagen Welpen gebären zu können. Für die Kriminellen steht dabei rein der Profit im Vordergrund. Ein perfides Geschäft, unter dem Muttertiere und illegale Welpen gleichermaßen leiden. All das kann nur verhindert werden, wenn die Bundesregierung entsprechende Gesetze zur verpflichtenden Kennzeichnung und Registrierung für Hunde sowie eine Identitätsprüfung aller Anbietenden auf Online-Plattformen einführt", sagt Karina Omelyanovskaya, Kampagnenverantwortliche für Heimtiere bei VIER PFOTEN.
Hintergrundinformationen
Die Trächtigkeit von Hündinnen dauert etwa neun Wochen. Auch um nicht gegen das Tierschutzgesetz zu verstoßen, müssen Welpen mindestens acht Wochen bei ihrer Mutter bleiben. Dies ist für die psychische und physische Entwicklung der Welpen unabdingbar. Um aus dem Ausland nach Deutschland einreisen zu dürfen, müssen sie zudem mindestens 15 Wochen alt sein und unter anderem einen gültigen Tollwutschutz besitzen. Doch im illegalen Welpenhandel werden Welpen oft schon mit drei oder vier Wochen von ihrer Mutter getrennt, um unter dem Weihnachtsbaum noch möglichst klein und besonders niedlich zu sein. Online-Plattformen sind nach wie vor die wichtigsten Kanäle für Kriminelle, um anonym Welpen mit falschen Altersangaben und fehlenden Impfnachweisen oder gültigen Papieren anzubieten, ohne dabei eine reelle Chance der Strafverfolgung fürchten zu müssen. Für den Verkauf werden die kranken Tiere zum Teil mit Antibiotika fit gespritzt. Sobald sie in ihrem neuen Zuhause angekommen sind, haben sie aufgrund ihres kritischen Gesundheitszustands häufig kaum eine Chance, ohne Folgeschäden oder überhaupt zu überleben.
VIER PFOTEN appelliert eindringlich, Tiere niemals als Geschenk zu kaufen. Möchte man nach reiflicher Überlegung ein Heimtier einziehen lassen, sollte man sich im regionalen Tierheim über eine mögliche Adoption informieren.
Quelle und Kontaktadresse:
VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz
Corinna Madjitov, Referentin Presse und Kommunikation
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