Pressemitteilung | Kassenärztliche Bundesvereinigung KdÖR (KBV)

Probleme bei der Patientenbeteiligung jetzt klären

(Königswinter) - Als „erfolgreichen Dialog auf dem Weg zu einer intensiveren Beteiligung der Patienten im Gesundheitswesen“ hat am 26. Oktober der Erste Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Manfred Richter-Reichhelm, das Symposium der Ärzte-Organisation bezeichnet. Die KBV hatte für den 25. und 26. Oktober unter dem Titel Patientenbeteiligung im Gesundheitswesen nach Königswinter eingeladen.

„Die zweitägige Veranstaltung hat gezeigt, dass alle Akteure im Gesundheitswesen mehr Patientenbeteiligung wollen“, so Richter-Reichhelm. Und weiter: „Vor dem Hintergrund, dass Dr. Edwin Smigielski, der Leiter der Abteilung 2 im Bundesgesundheitsministerium, hier gestern eindeutig erklärt hat, dass es kein gesondertes Patienten-Gesetz geben wird, ist es um so wichtiger, dass Patienten und die Selbstverwaltung die Probleme rasch gemeinsam lösen, wenn sie ihre Kooperation intensivieren wollen.“ Er sei zuversichtlich, dass dies gelänge. Schließlich hätten auf dem Symposium Patientenvertreter, allen voran der Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft Hilfe für Behinderte, Christoph Nachtigäller, Interesse an einer stärkeren Zusammenarbeit mit den Ärzteorganisationen bekundet.

Den Optimismus Richter-Reichhelms teilt der Zweite Vorsitzende, Dr. Leonhard Hansen: „Mit dem von der KBV und der Bundesärztekammer initiierten Patientenforum sind wir dem Gesetzgeber bereits einen Schritt voraus. Unter anderem evaluiert das Patientenforum inzwischen erfolgreich medizinische Websites und gibt damit Patienten schnell darüber Aufschluss, welche medizinischen Informationen im Internet vertrauenswürdig sind.“

Uneinigkeit herrscht laut Richter-Reichhelm insbesondere darüber, wie weit die Patienten in die Arbeit des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen einzubinden sind. Richter-Reichhelm schlug die Ernennung von Ombudsleuten vor. Im Bundesausschuss eine „dritte Bank“, die der Patienten, aufzustellen, hält der KBV-Chef nicht für sinnvoll. Eine angemessene Möglichkeit zu schaffen, um berechtigte Interessen einzubringen und den zweifellos bei den Patienten vorhandenen Sachverstand zu nutzen, sei jedoch „notwendig und umsetzbar“. Er betonte: „Bereits jetzt könnten die Patientenorganisationen Stellungnahmen zu im Bundesausschuss beratenen Behandlungsmethoden abgeben.“ Die anwesenden Patientenvertreter forderte er auf, diese Möglichkeit zu nutzen.

Hansen verwies auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Selbsthilfegruppen und der KBV. Die Kassenärzte-Organisation habe 1999 eine Koordinierungsstelle für Selbsthilfeorganisationen gegründet, die in einen intensiven Dialog mit vielen Patientenverbänden eingetreten sei. Auch habe sie die Selbsthilfegruppen befragt, um Versorgungsdefizite aufdecken und beseitigen zu können.

Quelle und Kontaktadresse:
Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) Herbert-Lewin-Str. 3 50931 Köln Telefon: 0221/40050 Telefax: 0221/408039

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