Probleme bei den Umsatzsteuer-Regelungen
(Siegen) Die Erweiterung der Steuerschuldnerschaft klingt eher spröde und langweilig. Dass dieses Thema aber erhebliche Bedeutung in den Bereichen Bauindustrie, Bauhandwerk und Immobilienhandel hat, drückte sich in der hohen Teilnehmerzahl eines Workshops aus. Eingeladen hatte dazu das Siegener Forum für Rechnungslegung, Prüfungswesen und Steuerlehre in Verbindung mit der Industrie- und Handelskammer Siegen (IHK).
Unter der Leitung von Prof. Dr. Norbert Krawitz (Universität Siegen) informierte Regierungsdirektor Michael Langer vom Bundesfinanzministerium in Bonn über die Einführung des § 13b im Umsatzsteuergesetz. Ziel des Paragraphen ist es, steuerrechtlichen Missbräuchen durch nicht abgeführte Mehrwertsteuer entgegenzuwirken. Konkrete Probleme bei der Gesetzes-Anwendung erläuterte im Anschluss daran Dr. Matthias Winter von der Sozietät Flick, Gocke und Schaumburg in Bonn. Beide Referenten kritisierten an der Neuregelung die steuerrechtlichen Unsicherheiten und den erheblichen administrativen Aufwand für die Erstellung von Teilrechnungen. Gleichzeitig würde das Steuerausfallrisiko vom Fiskus auf den Auftraggeber für Bauleistungen verlagert. So habe man mit der Paragraphen-Einführung eine Insellösung geschaffen, die im Zuge eines vereinheitlichten EU-Steuerrechts dringend wieder abgeschafft werden müsse.
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