Problem-Hafen Darßer Ort: Lösung in Sicht / Prerower Bürger stimmten für Hafenneubau als Ersatz für den Nothafen im Nationalpark
(Köln) - Die Bürger des Küstenortes Prerow haben am 11. Juni 2006 mehrheitlich für einen neuen Hafen an der Außenküste der Ostseehalbinsel Darß (Mecklenburg-Vorpommern) gestimmt. Mit dem Bürgerentscheid ist der Weg frei für einen neuen Hafen, der zum Beispiel an der ehemaligen Mündung des Prerowstroms in die Ostsee liegen könnte. Damit wäre eine klaffende Lücke im Hafennetz der Ostseeküste geschlossen, denn es gibt in Kürze für die ca. 60 Seemeilen lange Strecke zwischen Rostock und Barhöft/Stralsund keinen Etappenhafen, in den sich Segler bei Dunkelheit oder schlechtem Wetter flüchten könnten. Der Nothafen Darßer Ort liegt in der Kernzone des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft und wird Ende des Jahres 2006 wegen Verlandung gesperrt.
Der Wassertourismus hat definitiv unter dem fehlenden Etappenhafen gelitten sagt Harald Kuhnle, der in Stralsund die Citymarina betreibt. Im Jahr 2004, als der Nothafen Darßer Ort geschlossen war und von Seglern nicht angelaufen werden konnte, verzeichnete er zwanzig Prozent weniger Gäste in Stralsund. Viele Wassersportler scheuen zu recht den langen Schlag über die offene See, bestätigt Jürgen Tracht, Geschäftsführer des Bundesverbands Wassersportwirtschaft. Das sei umso bedauerlicher, weil gerade östlich von Rostock mit den Rügenschen Bodden, dem Peenestrom und den Bodden der Halbinselkette Fischland-Darß-Zingst ein hervorragendes Segelrevier liege.
Jetzt kommt es darauf an, dass der Nothafen Darßer Ort solange erhalten bleibt, bis der neue Hafen in Prerow fertig ist, betont Tracht.
Der BWVS und das Unternehmerforum Wassertourismus Mecklenburg-Vorpommern appellieren deshalb an die Landesregierung, den Kabinettsbeschluss zu modifizieren, demzufolge Darßer Ort nicht mehr ausgebaggert werden dürfe.
Jetzt, wo absehbar ist, dass es eine für Wassersportler, Prerower Bürger und Naturschutz akzeptable Lösung gibt, sollte das Kabinett den gefassten Beschluss umwandeln, meint Tracht.
Am Geld kann es nicht liegen, denn erst im März hatte eine Studie nachgewiesen, dass die Betriebs- und Baggerkosten aus den Einnahmen durch Liegegebühren finanziert werden könnten, wenn das Land auf Pachteinnahmen verzichte.
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