PRO BAHN kritisiert scharf den von der Deutschen Bahn AG beabsichtigten Abbau von Gleisen und Weichen
(München) - Die Deutsche Bahn AG hat bestätigt, dass beabsichtigt ist, bis zum Ende des Jahrzehnts 5.200 der insgesamt 65.000 Kilometer Gleise und 22.800 der gegenwärtig noch 88.200 Weichen und Kreuzungen abgebaut werden sollen. PRO BAHN schließt sich den Warnungen des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) an und kritisiert diese Pläne aufs schärfste. Einen entsprechenden Abbau hat es, wie von PRO BAHN vielfach berichtet, bereits in den vergangenen Jahren gegeben und bereits jetzt schon zu erheblichen Reduzierungen der Flexibilität geführt. Wegen fehlender Überhol- und Ausweichgleise ist ein flexibles Reagieren auf Störungen bereits jetzt stark beeinträchtigt.
Diese Pläne führen zur einer Fortsetzung dieses Kahlschlages und stellen im Grunde ein Kapitulation gegenüber der Konkurrenz Auto und Flugzeug dar. Die Abwärtsspirale dreht sich weiter, was im krassen Gegensatz zu den Beteuerungen der Vertreter des Eigentümers, nämlich der Bundespolitiker, steht, mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen. Weiterhin ist diese Maßnahme im Zusammenhang mit der offenbar nun doch erfolgreichen Einführung der Maut nicht nachvollziehbar. Schließlich sollen 35 Prozent der Nettoerlöse für den Ausbau der Infrastruktur der Bahn eingesetzt werden, wobei hier nicht zuletzt an die Ausweitung des Güterverkehrs gedacht ist.
PRO BAHN fordert daher die Deutsche Bahn AG auf, offensive Strategien zu entwickeln und im Sinne der Forderungen der Politik das Netz nicht schrittweise zu zerstören sondern auszubauen. Weiterhin ist die Effektivität zu erhöhen, wie es die Deutsche Bahn AG beispielsweise bei ihrer Tochter, der Usedomer Bäderbahn, gezeigt hat. Nach den Schätzungen von PRO BAHN baut die Deutsche Bahn immer noch zu teuer.
Quelle und Kontaktadresse:
PRO BAHN e.V. Gemeinnütziger Fahrgastverband
Schwanthalerstr. 74, 80336 München
Telefon: 089/54456213, Telefax: 089/54456214
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