Pressemitteilung | Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)

Private Internet-Nutzung: Einkommen und Bildung entscheidend

(Berlin) - Im Jahr 2000 verfügten knapp 17 Mill. Haushalte (43 Prozent) in Deutschland über mindestens einen PC. Einen Internetzugang hatten 9 Mill. Haushalte (23 Prozent). Die Einkommenssituation, die Haushaltszusammensetzung, Bildung und Kinder, die im Haushalt leben, haben einen entscheidenden Einfluss auf die Nutzung von PC und Internet. Zu diesem Ergebnis kommt das DIW Berlin in seinem aktuellen Wochenbericht 40/2001. Im Sozio-ökonomischen Panel (SOEP) wurden 25 000 Personen, die 16 Jahre und älter sind, befragt. Einkommensarme Haushalte besitzen weit weniger häufig (35 Prozent) einen PC als der Durchschnitt. Besonders niedrig ist der Anteil bei Haushalten, die Sozialhilfe beziehen, hier hat nur ein Viertel einen PC.

Hingegen besitzen 61 Prozent der wohlhabenden Haushalte einen PC. Im vergangenen Jahr war jeder sechste Haushalt in den alten Ländern als wohlhabend zu bezeichnen, während es in den neuen Ländern nicht einmal jeder zwanzigste Haushalt war. Nach den SOEP-Daten verfügten dort auch nur 38 Prozent aller Haushalte über einen PC, während es in den alten Ländern 45 Prozent waren. In Westdeutschland nutzen Männer etwa doppelt so häufig wie Frauen das Internet (22 Prozent gegenüber 12 Prozent); in Ostdeutschland ist dieser Unterschied – auf deutlich niedrigerem Niveau – geringer (13 Prozent gegenüber 9 Prozent). Das Interesse am Internet ist erwartungsgemäß stark altersabhängig. Am häufigsten nutzt die Gruppe der 16- und 17-Jährigen das Internet (68 Prozent), wobei der Gebrauch mit steigender Schulbildung zunimmt. Die SOEP-Zahlen zeigen, dass die Internet-Nutzung diese Altersgruppe nicht von anderen Freizeitaktivitäten - wie Lesen, sportlichen Aktivitäten und Musizieren - abhält. Im Gegenteil: jugendliche Internet-Surfer sind überdurchschnittlich aktiv.

37 Prozent der wohlhabenden Haushalte nutzen das Internet; bei den Normalverdienern ist es ein Fünftel, bei Haushalten von Sozialhilfeempfängern nur ein Zehntel. Ehepaare mit Kindern weisen einen überdurchschnittlichen PC-Besitz auf. Hier sind es drei von vier Haushalten, bei fast der Hälfte gibt es auch einen Internet-Anschluss. Bei Hauhalten von Alleinerziehenden macht sich hingegen die Einkommensschwäche bemerkbar: Nur 47 Prozent verfügten über einen PC und nur 21 Prozent nutzten das Internet.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Königin-Luise-Str. 5 14195 Berlin Telefon: 030/897890 Telefax: 030/89789200

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