Pressemitteilung | Verband der Deutschen Automatenindustrie e.V.

Private Automatenwirtschaft fällt gegenüber dem expandierendem staatlichen Angebot weiter zurück

(Frankfurt a. M.) - Trotz der seit Mitte der 90er Jahre erstmals wieder angestiegenen Verkaufszahlen für Musik-, Sport- und Unterhaltungsautomaten mit und ohne Geldgewinnmöglichkeit, sieht der Vorsitzende des Verbandes der Deutschen Automatenindustrie, Paul Gauselmann, keinen Anlass zur Euphorie. "Der Zuwachs bei den Verkaufszahlen im Inland resultiert ausschließlich aus euro-umstellungsbedingten Investitionen im letzten Quartal 2001 und ist kein Anzeichen für eine nachhaltige Trendwende", so Paul Gauselmann. Im Gegenteil habe sich das wirtschaftliche Umfeld für die deutsche Unterhaltungsautomatenwirtschaft im zurückliegenden Jahr im doppelten Sinne eingetrübt. Lediglich im Export, wo auf den europäischen und weltweiten Märkten Zuwächse bei Unterhaltungsspielgeräten zu verzeichnen sind, konnten Unternehmen, sofern Sie hier aktiv waren, zweistellige Zuwachsraten erzielen.

Einerseits rechnet der Vorsitzende des Industrieverbandes vor dem Hintergrund der aktuellen Konjunkturlage und der Perspektiven für die kommenden Monate auch nicht mit einer insgesamt wachsenden Nachfrage nach den Freizeitangeboten der Unterhaltungsautomatenwirtschaft. Anderseits schöpften die stark expandierenden staatlichen Angebote den Markt zunehmend ab.

Zwar seien die mittelständischen Unternehmen durchaus in der Lage, mit innovativen Freizeitangeboten potenzielle Kunden zu überzeugen, aber die antiquierten rechtlichen Rahmenbedingungen der Spielverordnung verhindern bis heute beim Gewinnspiel Spielinnovationen, die in den angrenzenden europäischen Nachbarländern seit Jahren Realität sind. Deshalb fordert der Vorsitzende des Verbandes der Deutschen Automatenindustrie, dass eine strukturelle Reform des gewerblichen Spielrechts nach der Bundestagswahl endlich von der Politik in zeitgemäßer Form verabschiedet wird. Nach einer Studie der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt sind die Eckdaten für das gewerbliche Spiel in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern absolut antiquiert.

Anlass zur Sorge sieht der Verbandsvorsitzende in den nach wie vor restriktiven gesetzlichen Rahmenbedingungen für das gewerbliche Gewinnspiel sowie im wachsenden Konkurrenzdruck der staatlich konzessionierten Anbieter des Glückspielmarktes. Haben sich die Bruttospielergebnisse des Glücks- und Gewinnspielmarktes zwischen 1995 und 2000 um 25 Prozent erhöht, sei hingegen der Anteil der gewerblichen Geld-Gewinn-Spiel-Geräte an diesem Markt im gleichen Zeitraum von 26,2 Prozent (1995) auf 20,1 Prozent (2000) gefallen. Die Attraktivität des privatwirtschaftlichen Geld-Gewinn-Spiels ist durch lange Mindestspieldauern, Zwangspausen und Beschränkungen der Gewinnkumulation deutlich eingeschränkt. Im europaweiten Vergleich sind die Eckdaten in Deutschland nicht mehr zeitgemäß, wie dies die Ergebnisse einer Studie der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) belegen. Für Paul Gauselmann ist die Vielzahl der restriktiven Parameter der entscheidende Hemmschuh für Produktinnovationen.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Deutschen Automatenindustrie e.V. Dircksenstr. 49 10178 Berlin Telefon: 030/284070 Telefax: 030/28407272

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