Pressemitteilung | Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

Private Arbeitsvermittler erhalten durchweg gute Noten

(Köln) - Die neuen Job-Gutscheine zur Vermittlung von Arbeitslosen finden wenig Anklang – erst 1.234 wurden bis Ende Juni eingelöst. Ihr Wert ist mit 1.500 bis 2.500 Euro offenbar zu gering, um die Kosten privater Vermittler zu decken. So verlangt die niederländische Firma Maatwerk, die auch in Deutschland aktiv ist, für die Vermittlung von Sozialhilfeempfängern und Problemfällen bis zu 3.500 Euro.

Unabhängig von den Gutscheinen hat sich die private Arbeitsvermittlung in den vergangenen Jahren kräftig gemausert. Sie brachten im Jahr 2000 nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) 127.400 Menschen in einen Job, Mitte der neunziger Jahre waren es erst knapp 21.000.

Die Bedeutung der Privaten ist laut einer Studie des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) in Wirklichkeit noch etwas größer, als es die IAB-Zahlen vermuten lassen. Denn 41 Prozent der vom DIHK befragten Unternehmen gaben an, bei der Suche nach Arbeitskräften auch private Arbeitsvermittler und Zeitarbeitsfirmen einzuschalten.

Dabei setzt vor allem die Industrie auf private Agenturen, während der Bau und der Handel ihre Mitarbeiter eher übers Arbeitsamt suchen: Jeder dritte qualifizierte Industriebeschäftigte findet seine neue Stelle über die Privaten, beim Handel kommen nur 17 Prozent der Fachkräfte auf diesem Weg in Lohn und Brot. Bei an- und ungelernten Mitarbeitern ist nach wie vor das Arbeitsamt Marktführer – und zwar mit 63 Prozent der Vermittlungen.

Auf jeden Fall haben private Vermittler bei der Wirtschaft einen Stein im Brett. So bewerten die Unternehmen laut DIHK-Umfrage die Vermittlungstätigkeit des Arbeitsamtes schlechter als die der privaten Agenturen. Die Noten Eins oder Zwei vergaben nur 9 Prozent der Befragten an die Behörde, aber 46 Prozent an private Vermittlungsagenturen.

Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) Gustav-Heinemann-Ufer 84-88 50968 Köln Telefon: 0221/49811 Telefax: 0221/4981592

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