Pressemitteilung | Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)

Primärenergieverbrauch: Preissteigerungen dämpfen konjunkturelle Effekte

(Berlin) - Der Primärenergieverbrauch in Deutschland hat sich im Jahre 2004 mit rund ein Prozent Steigerung temperatur- und lagerbestandsbereinigt gegenüber dem Vorjahr kaum verändert, so der aktuelle Wochenbericht 7/2005 des DIW Berlin. Dabei standen den verbrauchssteigernden Effekten infolge der konjunkturellen Belebung die dämpfenden Einflüsse der kräftigen Energiepreissteigerungen gegenüber, die den Anreiz zur Energieeinsparung verstärkt haben. Auch im laufenden Jahr dürfte der Primärenergieverbrauch keine grundlegenden Änderungen erfahren, zumal neue energie- und umweltpolitische Entscheidungen wohl nicht zu erwarten sind. Nach wie vor rangiert die Kernenergie bei der Stromerzeugung an erster Stelle, gefolgt von der Braunkohle und der Steinkohle. Beträchtlich ausgeweitet – um fast ein Drittel – wurde abermals die Stromerzeugung in Windkraftanlagen; im Jahre 2004 dürften reichlich vier Prozent der gesamten Stromerzeugung auf der Basis von Windenergie produziert worden sein. Der Beitrag aller erneuerbaren Energien zur Bruttostromerzeugung dürfte 2004 bei neun Prozent gelegen haben.

Die Energiepreise haben sich im vergangenen Jahr recht unterschiedlich entwickelt: Während es bei den Ölpreisen wenn auch wechselkursbedingt im Inland abgeschwächt – zu teilweise drastischen Preisanhebungen kam, verharrten die Gaspreise bis in den Herbst hinein noch auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Auch bei den Strompreisen kam es nur zu einer verhaltenen Aufwärtsentwicklung.

Die Perspektiven für das laufende Jahr sind äußerst unsicher. Von dem erwarteten gesamtwirtschaftlichen Aufschwung werden vermutlich wiederum verbrauchssteigernde Wirkungen ausgehen. Fraglich ist vor allem, wie sich die Ölpreise und in deren Gefolge die Preise der anderen Energieträger entwickeln werden. Hinzu kommen die möglichen – angesichts der vorliegenden Allokationspläne in der EU aber eher begrenzten Auswirkungen des zum Jahresanfang gestarteten EU-weiten Emissionshandels und der Tätigkeit der vermutlich zur Jahresmitte 2005 arbeitenden Regulierungsbehörde für Strom und Gas.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Königin-Luise-Str. 5, 14195 Berlin Telefon: 030/89789-0, Telefax: 030/89789-200

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