Pressemitteilung | Deutscher Hausärztinnen- und Hausärzteverband e.V. - Büro Berlin

Pressestatement - Überschüsse der Krankenkassen / Weigeldt: "Überschüsse müssen in bessere Versorgung investiert werden"

(Berlin) - Nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung haben die Krankenkassen zuletzt einen Überschuss von 1,5 Milliarden Euro verbucht. Hierzu erklärt der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt:

"Es ist seit Jahren immer das gleiche Spiel: Die Krankenkassen klagen über ihre angeblich so angespannte Finanzsituation und drohen mit steigenden Zusatzbeiträgen für ihre Versicherten, um kurze Zeit später enorme Überschüsse zu vermelden. Diese Taktiererei nimmt den Kassen niemand mehr ab. Anstatt immer mehr Reserven anzuhäufen, sind die Krankenkassen jetzt in der Pflicht, das zur Verfügung stehende Geld in bessere Versorgung zu investieren.

Es sollte inzwischen allen Akteuren klar sein, dass es enorme Anstrengungen braucht, um die hausärztliche Versorgung auf qualitativ höchstem Niveau auch in Zukunft sicherzustellen. Vor dieser Tatsache verschließen einige Kassen noch immer die Augen. Investitionsbedarf gibt es mehr als genug. Ein ganz aktuelles Beispiel ist die nicht ausreichende Vergütung beim Medikationsplan bei gleichzeitig unnötig hohem bürokratischem Aufwand. Das ist nur ein Fall von vielen, der zeigt, dass der Nachholbedarf in manchen Bereichen enorm ist.

Ein wichtiges Element zur langfristigen Sicherung der hausärztlichen Versorgung sind die Verträge zur Hausarztzentrierten Versorgung (HZV), die nachweislich die Qualität der Versorgung verbessern und gleichzeitig besonders wirtschaftlich sind. Wir haben bereits vor einigen Monaten vorgeschlagen, dass Versicherte, die an der HZV teilnehmen und ihre Versorgung durch ihren Hausarzt koordinieren lassen, hiervon auch finanziell profitieren sollten. Dies kann beispielsweise durch Zuzahlungsbefreiungen bei Medikamenten geschehen. Einige Kassen, wie die AOK Baden-Württemberg oder die Bosch BKK, sind hier deutlich fortschrittlicher als andere."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hausärzteverband e.V., Büro des Bundesvorsitzenden Berlin Vincent Jörres, Pressesprecher Bleibtreustr. 24, 10707 Berlin Telefon: (030) 88714373-35, Fax: (030) 88714373-40

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