Pressestatement des BAP zum Positionspapier der Deutschen Krankenhausgesellschaft e.V.
(Berlin) - "Statt sich mit dem zahlenmäßig kleinen Phänomen der Zeitarbeit zu befassen und diese zum Sündenbock für die jahrelangen Versäumnisse in der Pflege zu machen, sollte sich die Deutsche Krankenhausgesellschaft den drängenden Problemen - wie dem Fachkräftemangel - widmen. Die Steigerung der Attraktivität des Arbeitgebers Krankenhaus wäre weit vielversprechender als ein Verbot vermeintlicher Konkurrenz. Nicht eine Pflegekraft, nicht ein Arzt mehr wird durch die Einschränkung der Zeitarbeit im Gesundheitswesen am Patientenbett stehen. Zu befürchten ist, dass Ärzte und Pflegekräfte stattdessen den Patienten in Deutschland den Rücken zukehren. Ob sie nun den Rufen aus Skandinavien, Österreich oder der Schweiz folgen - Länder, die mit besseren Arbeitsbedingungen um gut ausgebildete deutsche Pflegekräfte und Ärzte werben - oder ob sie sich ganz aus dem Gesundheitswesen verabschieden, viele würden der Patientenversorgung verloren gehen. Sollte die Politik den Forderungen der Deutschen Krankenhausgesellschaft zur Zeitarbeit folgen, würde der Fachkräftemangel noch schlimmere Auswirkungen haben - und den bundesweiten Pflegenotstand mit Sicherheit nicht lösen."
Laut den offiziellen Daten der Bundesagentur für Arbeit sind nur etwa 42.000 bzw. rund 2,4 Prozent der in Pflegeberufen tätigen Personen Zeitarbeitskräfte. Knapp ein Drittel aller Zeitarbeitskräfte, die in Pflegeberufen arbeiten, sind in anderen Wirtschaftsbereichen wie zum Beispiel dem Gesundheits- und Sozialwesen eingestellt, d.h. ihr Arbeitgeber ist kein Personaldienstleister.
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