Pressestatement der BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann
(München) - Die Zahlen der forsa-Umfrage für Deutschland liegen auf dem Tisch. Die regionalen Zahlen für Bayern stellen wir im Rahmen des Bayerischen Schulleitungskongresses am 21. März 2025 in München vor. Schon jetzt lässt sich aber klar sagen: Wir sehen und begrüßen die positiven Signale, die der neue Bericht – neben einigen Herausforderungen – aufzeigt. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass weiterhin viele Schulen Probleme damit haben, überhaupt Schulleiterinnen und Schulleiter zu finden und dass sich viele Schulleitungen aus der Leitungsfunktion zurückziehen.
Bürokratie, Stress, Personalmangel und überwältigende Verwaltungsaufgaben sind nur einige der Probleme, die viele resignieren lassen. Dabei ist eine innovative Führung verbunden mit Mut und Stärke an den Schulen eine der wichtigsten Voraussetzungen für gelingende Bildung. Und dafür brauchen die Schulleitungen Freiräume und jemanden, der sie unterstützt und ihnen den Rücken stärkt. Der Bericht zeigt ja auch, wie stark und motiviert viele ihre Aufgabe angehen. Und es gibt inzwischen auch positive Signale für eine Wertschätzung dieser Leitungs-aufgaben durch die Politik. Eine Wertschätzung, für die wir im BLLV kontinuierlich kämpfen. Mehr Zeit für Leitungsaufgaben und eine Aufstockung der Verwaltungs-fachkräfte – wie zuletzt von der Politik beschlossen – sind nicht nur wichtige Maßnahmen, sondern auch ein Erfolg der Arbeit des BLLV. Aber es muss noch viel mehr geschehen, damit die Schulleitungen wieder wirklich leiten und vorangehen können, statt nur zu verwalten. Schule professionell leiten, heißt, dafür auch Zeit zu haben. Bildungsqualität, Schulentwicklung und vielleicht auch mal wieder die Möglichkeit, Schule als Lebensraum zu gestalten.
Zur Bildungsqualität gehören gerade jetzt und heute die Themen Integration, Inklusion und Demokratiebildung und damit auch individuelle Förderung und Bildungsgerechtigkeit. Was es dafür braucht, sind top ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer. Wir freuen uns, dass die Schulleitungen beim Lehrkräftemangel eine Entlastung wahrnehmen. Wir müssen aber auch genau hinsehen, wie diese Positionen zunehmend über den Seiteneinstieg besetzt wurden. Waren es 2018 noch 37 Prozent der Schulleitungen, die angaben, entsprechende Kolleginnen und Kollegen zu beschäftigen, sind es jetzt 68 Prozent. Viele dieser Menschen sind top qualifiziert und wir brauchen sie jetzt kurzfristig an den Schulen und sind dankbar dafür. Was das aber in Summe langfristig für die Bildungsqualität bedeutet, dürfen wir nicht unterschlagen. Die Aufgaben sind enorm und wir brauchen die Besten, um diese zu bewältigen. Langfristig müssen wir deshalb unseren Schulleitungen wieder deutlich mehr voll ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer an die Seite stellen, um unsere Bildung zukunftsfähig zu machen.“
Quelle und Kontaktadresse:
Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband e.V. im VBE (BLLV), Bavariaring 37, 80336 München, Telefon: 089 721001-0, Fax: 089 721001-90