Pressemitteilung | Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle

Pressefreiheit in Russland: DJV vermisst klare Signale der Bundesregierung

(Bonn) - Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat von der Bundesregierung hörbare Kritik zu den Beschränkungen der Pressefreiheit in Russland gefordert. Es sei unverständlich, dass der Bundeskanzler selbst bei seinem Besuch in St. Peters-burg zu den Vorgängen um den russischen Fernsehsender NTW kein deutliches Wort gefunden habe, sagte Gustl Glattfelder, DJV-Bundesvorstand und Senior Vice President der Internationalen Journalisten Föderation (IJF). Die Übernahme des zuvor unabhängigen Senders NTW durch den staatlich kontrollierten Energie-konzern Gasprom könne nur als massive Gefährdung freier Berichterstattung in Russland angesehen werden. „Klare Signale des wichtigen russischen Handels-partners Deutschland sind hier dringend erforderlich“, so Glattfelder.

Darüber hinaus kritisiert der DJV die Zurückhaltung der Essener Ruhrgas AG, die mit fünf Prozent an dem russischen Energieversorger Gasprom beteiligt ist, aber zu den Vorgängen bei NTW heute keine Stellung beziehen wollte. „Die Ruhrgas AG darf nicht so tun, als ginge sie die Übernahme von NTW und das deutlich politisch motivierte Medienengagement des Gasprom-Konzerns nichts an. Das Essener Unternehmen ist wirtschaftlich beteiligt und damit – ob es will oder nicht – von den Vorgängen bei den russischen Medien betroffen“, sagte Glattfelder.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Journalisten-Verband e.V. (djv) Bennauerstr. 60 53115 Bonn Telefon: 0228/201720 Telefax: 0228/2017233

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