Preisverleihung DIE GRÜNEN ENGEL 2024: Was SIE tun ist wirklich wichtig!
(Bonn) - Das Interesse war riesengroß. Über 260 Gäste aus der Branche, Wissenschaft, Politik und Medien fanden sich zum diesjährigen bvse-Messeabend im Rahmen der Branchenleitmesse IFAT und zur Ehrung der Preisträger des Wettbewerbs um den Mittelstandpreis für das Recycling "DIE GRÜNEN ENGEL 2024" am 15. Mai im Münchener Hofbräukeller am Wiener Platz ein.
Nach der Begrüßung durch die Initiatoren des Wettbewerbs, bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock und Florian Lankes, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe "DIE GRÜNEN ENGEL - Aufbereitungszentrum Nürnberg", leitete der seit mehr als 10 Jahren mit der Branche verbundene Wissenschaftsmoderator Dirk Steffens unterhaltsam zu den mit Spannung erwarteten Enthüllung der Preisträger über: Pioniere und Wegbereiter der Recycling- und Entsorgungsbranche, die durch ihr Handeln und ihre Leistungen entscheidende Weichen für die Fortentwicklung der Kreislaufwirtschaft gestellt haben.
"Sie sind die Versorger der Zukunft, Ihre Tätigkeit von einer global großen gesellschaftlichen Bedeutung! In 20-30 Jahren werden die Volkswirtschaften vorne sein, die zukunftsfeste Recyclingtechnologien haben", prophezeite TV-Moderator Dirk Steffens.
Vier Preisträger wurden im Rahmen des ausgeschriebenen Wettbewerbs durch eine, u. a. mit Frau Prof. Dr.-Ing. Sabine Flamme (FH Münster) und Dr. Jochen Hoffmeister (Prognos AG) hochkarätig besetzte Expertenjury, in den Kategorien "Innovative Recyclinglösung", "Zukunftsweisende Techniklösung für das Recycling" und "Lebenswerk" ausgewählt.
Horst Dörner in der Kategorie "Lebenswerk Firmenentwicklung" ausgezeichnet
Mit der ersten Preisvergabe in der Kategorie Lebenswerk Firmenentwicklung wurde der 94-jährige Recycling- und Entsorgungsexperte Horst Dörner von der bekannten Hamburger Unternehmensgruppe OTTO DÖRNER ausgezeichnet.
"Horst Dörner ist ein Vorreiter der nachhaltigen Abfallwirtschaft und hat für sein außerordentliches Engagement und seine Verdienste im Bereich der Abfallentsorgung und des Recyclings den Mittelstandspreis in höchstem Maße verdient. Seine Lebensgeschichte und sein Beitrag zur Umwelt und Gesellschaft sind beispielhaft und verdienen unser aller Anerkennung", erklärte bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock.
Die Wurzeln des Unternehmens OTTO DÖRNER reichen ins Jahr 1932 zurück. Damals gründete Otto Dörner ein kleines Fuhrunternehmen in Wedel, das Horst Dörner in den 50er Jahren gemeinsam mit seinem Bruder Klaus mit genau zwei Mitarbeitern übernahm. In den 70er Jahren erfolgte dann der Umzug des Firmensitzes nach Hamburg.
Heute zählt das hanseatische Unternehmen mit über 1.200 engagierten Mitarbeiter:innen und der gemeinsamen Mission einer umweltfreundlichen Abfallentsorgung zu den bedeutenden Arbeitgebern in Hamburg.
HDB-Recycling: Ein Preisträger, der in die Zukunft blickt: Nass Recyceln ist open Source!
Den Preis für "Innovative Recyclinglösung" erhielt die HDB Recycling GmbH aus Hünxe in Nordrhein-Westfalen. Das Unternehmen gewinnt am Wesel-Datteln-Kanal aus mineralischen Abfällen hochwertige Sekundärbaustoffe für den Hoch- und Tiefbau. Der Clou, die neue "R-Gestein® Niederrhein Nassaufbereitungsanlage" wurde dem Publikum mit einem unterhaltsamen Filmbeitrag "kinderleicht" erklärt: Sie teilt sich in einen trockenen, konventionellen Aufbereitungsteil mit mobilen Sieb- und Brechanlagen und dem neuartigen Nassaufbereitungsverfahren auf. Im Ergebnis produziert die R-Gestein® Anlage saubere Rezyklate, die unter Produktnamen wie R-Sand, R-Kies, R-Schotter oder R-Lehm Natursteinmaterialien ersetzen und somit den CO2-Fußabdruck von Baumaßnahmen senken können.
Angst davor, dass in dem Filmbeitrag Firmengeheimnisse verraten werden, hat Geschäftsführer Frank Tielkes nicht - "im Gegenteil, wir wollen, dass unser System kopiert und die Kreislaufwirtschaft in diesem Bereich vorangebracht wird", so Tielkes.
"Bislang werden mineralische Abfälle nur zu etwa einem Drittel recycelt - "Unsere Vision ist, dies irgendwann mal auf 90 Prozent zu steigern", erklärte Geschäftsführer Frank Tielkes, der den GRÜNEN ENGEL von Florian Lankes erfreut entgegennahm.
Qualität über alles! Qualität setzt sich durch! Auszeichnung Entwicklung/Förderung des Baustoffrecyclings geht an Wolfgang Fuchs
Auch der dritte Preisträger der "GRÜNEN ENGEL 2024", der in der Kategorie "Lebenswerk Entwicklung/Förderung des Baustoffrecyclings" geehrt wurde, ist eng mit dem Baustoffrecycling und darüber hinaus als Netzwerkexperte eng mit dem Verbandswesen verwoben.
Über 40 Jahre war Wolfgang Fuchs für die Unternehmensgruppe Wilhelm Geiger in Oberstdorf tätig. Überwiegend in leitender Funktion und zuletzt als Mitglied der Geschäftsleitung, war er mit federführend an unzähligen Projekten in Deutschland, Österreich, Italien und Rumänien tätig. Er plante, errichtete und betrieb dort Anlagen, u. a. für das Baustoffrecycling.
Neben dieser Vollzeittätigkeit engagierte sich Wolfgang Fuchs über 30 Jahre ehrenamtlich in verschiedenen Verbänden und setzte sich hier unermüdlich für die Förderung des Baustoffrecyclings ein. In den Anfängen als Mitbegründer und Vorstand der Fachabteilung Baustoffrecycling des bayerischen Industrieverbandes. Um die Ziele des Baustoffrecyclings noch weiter voranzutreiben zu können, gründete er im Jahr 2006 den Verband Baustoff Recycling Bayern und bestimmte dessen Geschicke als Vorstandsmitglied über viele Jahre entscheidend mit. Schließlich war Wolfgang Fuchs auch Antreiber und Initiator für die erfolgreiche und intensive Kooperation des Baustoffrecycling Bayern e.V. mit dem bvse.
Zweifacher Durchbruch im PV-Recycling - Der Mittelstandspreis für Innovative Techniklösung für das Recycling geht an die Reiling PV-Recycling GmbH & Co. KG
Den 4. grünen Holzengel als Symbol für den Mittelstandspreis nahm der Geschäftsführer der Reiling PV-Recycling GmbH & Co. KG, Tom Reiling, entgegen. Die innovative Anlagentechnik wurde dem Publikum ebenfalls in einem Filmbeitrag präsentiert.
Knapp ein Jahr nach der Eröffnung des ersten Reiling PV-Recycling Standorts in Deutschland sind dem Unternehmen gleich zwei technologische Durchbrüche beim Recycling von siliziumbasierten PV-Modulen gelungen: Zum einen konnte die Glasqualität des zurückgewonnen PV-Glases deutlich gesteigert werden. Zudem wurde die Siliziumrückgewinnung im industriellen Maßstab umgesetzt. Dies markiert zwei wichtige Meilensteine in der Aufbereitung von PV-Modulen hin zum Schließen der Wertstoffkreisläufe.
Dank intensiver Forschung und Entwicklung der letzten Jahre konnte der bestehende PV-Recyclingprozess des jungen Unternehmens in Münster optimiert und erweitert werden. Das Resultat: Das zurückgewonnene Rezyklat erzielt eine so hohe Qualität, dass es erneut in hochwertigen Schmelzanwendungen der Glasindustrie eingesetzt werden kann. Somit muss es nicht mehr als Substitutionsgut für Primärrohstoffe in der Baustoffindustrie verwendet werden, sondern der Glaskreislauf kann nachhaltig geschlossen werden. In Zukunft denkbar wäre, dass das recycelte Silizium in verschiedensten Bereichen von metallurgischen Prozessen über die Batterieproduktion bis hin zum Closed Loop Recycling eingesetzt wird
Quelle und Kontaktadresse:
(bvse) Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.
Jörg Lacher, Leiter Politik und Kommunikation
Fränkische Str. 2, 53229 Bonn
Telefon: (0228) 988490, Fax: (0228) 9884999
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