Pressemitteilung | Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)

Preiskampf und Absatzschwäche machen Bio-Bauern zu schaffen / Harter Protest gegenüber Niedrigpreispolitik

(Berlin) - Die Bio-Bauern, die zwei überregionale Molkereien in Bayern und Nordrhein-Westfalen beliefern, wollen mit einem außergewöhnlichen Milchlieferboykott auf eine für sie existenzbedrohende Situation aufmerksam machen. Die heimischen Bio-Milchbauern erleben gegenwärtig einen dramatischen Preisverfall infolge eines ruinösen Preiswettbewerbs auch im Ökobereich des Lebensmitteleinzelhandels. Die ersten Bio-Milchmolkereien haben bereits ihre Produktion eingestellt oder fahren sie zurück. Damit hat die Schleuderpreisstrategie vor allem der Discounter den Bio-Markt mit voller Wucht erfasst. Vor dieser Entwicklung warnte der Ökobeauftragte des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Dr. Heinrich Graf von Bassewitz, schon seit einiger Zeit.

Der DBV hat im Rahmen seiner bundesweiten Aktionen "Lebensmittel sind mehr wert" in den vergangenen Monaten den anhaltenden Preisverfall von qualitativ hochwertigen Lebensmitteln immer wieder thematisiert. Nach Überzeugung des DBV muss der Marktmacht des Lebensmitteleinzelhandels ein gleichgewichtiger Partner auf Seite der Molkereien gegenüberstehen, um sowohl im Bio- als auch im konventionellen Bereich stabilere Preise für die Bauern zu sichern.

Deshalb ist auch die Politik gefordert, im Sinne einer nachhaltigen Verbraucherschutzpolitik kartellrechtliche Vorkehrungen zu treffen und Angebotsbündelungen der Molkereien zuzulassen. Die augenblickliche Aktion der Bio-Milcherzeuger macht deutlich, dass nicht nur die konventionellen Landwirte mit dem Rücken zur Wand stehen. Immer mehr heimische Landwirte müssen bei diesen Preiskonstellationen ihre Höfe aufgeben. Zwangsläufig ansteigende Nahrungsmittelimporte sind aber kein Beitrag zur Belebung des Arbeitsmarktes noch zur Sicherung hoher Verbraucher-, Umwelt- und Tierschutzstandards.

Der Deutsche Bauernverband wird aufgrund dieser für Landwirte und Verbraucher gleichermaßen verhängnisvollen Entwicklung seine bisherigen Aktivitäten intensivieren, um sowohl auf politischer als auch auf wirtschaftlicher Ebene dem ruinösen Preiskampf im Lebensmitteleinzelhandel Einhalt zu gebieten.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV) Godesberger Allee 142-148, 53175 Bonn Telefon: 0228/81980, Telefax: 0228/8198205

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