Pressemitteilung | Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)

Preiskampf auf Bio-Markt würde Öko-Bauern schaden

(Bonn) - Bio-Betriebe wirtschaften im Vergleich zu konventionellen Betrieben mit höheren Kosten, insbesondere durch höheren Arbeitskräfteeinsatz, was dauerhaft durch höhere Verbraucherpreise auszugleichen ist. Die überwiegende Mehrzahl der Verbraucher erklärt sich auch bereit, bis zu 10 Prozent höhere Preise für Bio-Produkte zu bezahlen, wie Umfragen von verschiedenen Meinungsforschungsinstituten immer wieder aufzeigen. Dies reicht jedoch bei den meisten Produkten nicht aus, um im Wirtschaftsergebnis mit den konventionell wirtschaftenden Betrieben gleichzuziehen. Sollte der Lebensmitteleinzelhandel jedoch Bio-Lebensmittel an der Ladentheke nicht mehr zu höheren Preisen anbieten, wird die positivere Entwicklung des Öko-Landbaus gefährdet, mahnt der Deutsche Bauernverband (DBV).

Zu solchen Befürchtungen gibt beispielsweise die Schlagzeile "Bio-Lebensmittel zum kleinen Preis" der Discountkette Plus Anlass. In den 2.700 deutschen Filialen werden unter einer Eigenmarke mit dem Bio-Siegel versehene Lebensmittel angeboten. Mit einer millionen-teuren Werbekampagne wollen die Plus-Manager ihren Kunden, die bisher vor allem Niedrigpreise gewohnt waren, die Produkte mit dem Bio-Label schmackhaft machen. Der Discounter bietet 23 biozertifizierte Artikel zum kleinen Preis an. Die Produkte mit dem bundeseinheitlichen Bio-Siegel stammen nach Aussagen des Vorsitzenden der Geschäftsführung, Michael Hürter, aus kontrolliert ökologischem Landbau und von Erzeugern und Produzenten, die nach den Richtlinien der EG-Ökoverordnung arbeiten.

Die deutschen Öko-Bauern richten sich hingegen überwiegend nach den höheren Anbaustandards der Bio-Anbauverbände und müssen schon deshalb höhere Preise erzielen. Der DBV verfolgt deshalb mit größter Sorge, dass der Lebensmitteleinzelhandel nun auch bei Öko-Produkten zu einem aggressiveren Marketing in Form von Preissenkungen übergeht. Beim Kampf um Marktanteile im Lebensmitteleinzelhandel ist der Bio-Bauer wie bereits der konventionelle Landwirt eindeutig der Verlierer, da die Kehrseite dieser für die Verbraucher günstigen Entwicklung der Druck auf die landwirtschaftlichen Einkommen ist.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV) Godesberger Allee 142-148 53175 Bonn Telefon: 0228/81980 Telefax: 0228/8198205

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