Preiserhöhungen im Nahverkehr zu erwarten

(München) - "Im Fernverkehr gut, im Nahverkehr mit deutlichen Mängeln" das ist für den Fahrgastverband PRO BAHN das Resumeé des am 5. Juli 2001 vorgestellten neuen Preis- und Tarifsystems der Deutschen Bahn. "Es ist einfach falsch, dass es keine deutlichen Preissteigerungen geben wird" so Frank von Meißner, Pressesprecher des Fahrgastverbandes PRO BAHN. Im Gegenteil, im Nahverkehr sind keine Ermäßigungen neben der BahnCard vorgesehen, und damit stehen für Teilzeit-Pendler Preiserhöhungen in der Größenordnung von 50% bevor. "Wir fordern die Länder als Besteller und Bezahler des Nahverkehrs auf, dass sie der Deutschen Bahn hier Einhalt gebieten." so von Meißner weiter.

Im Fernverkehr wird mit dem neuen Tarifsystem "ein mutiger Schritt nach vorne gemacht", bestätigt PRO BAHN. Es gebe nur noch vereinzelten Optimierungsbedarf. "Uns ist beispielsweise unverständlich, wieso die Vorausbucherrabatte nur dann gewährt werden sollen, wenn Hin- und Rückfahrt zusammen gebucht werden" so von Meißner.

Im Nahverkehr dagegen, in dem zehnmal so viele Kunden wie im Fernverkehr unterwegs sind, werden viele Kunden schlechter gestellt. "Wer ein- bis dreimal pro Woche im Nahverkehr Bahn fährt, wird unter dem neuen Tarifsystem deutlich leiden" so von Meißner. Für diese Kunden stehen Preiserhöhungen in der Größenordnung von 50% bevor. "Es ist schon auffällig, dass der im Auftrag der Länder betriebene Nahverkehr so viel schlechter wegkommt als der Fernverkehr" so PRO BAHN.

PRO BAHN begrüßt dagegen, dass die Deutsche Bahn die bisherige BahnCard noch ein Jahr parallel zur neuen BahnCard anbieten wird, womit die Verschlechterungen erst um ein Jahr verzögert wirksam werden. "Dies sehen wir als Erfolg unserer fundierten Kritik" so von Meißner. Allerdings "muss die Deutsche Bahn dauerhaft ein gutes Angebot auch für die Nahverkehrskunden machen" fordert PRO BAHN. Der Fahrgastverband bietet der Deutschen Bahn an, auch zukünftig konstruktiv an der Überarbeitung des Tarifsystems für den Nahverkehr mitzuwirken.

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