Pressemitteilung |

Preisempfehlungen ab Mitte 2001 auf Euro-Basis

(Köln) - Die Meinungsbildung ist abgeschlossen. Dem Wunsch mehrerer Lieferanten, ihnen jetzt mitzuteilen, ob die Preisempfehlungen bereits Mitte 2001 oder erst im Anschluss an die Einführung des Euro-Bargeldes im Frühjahr 2002 auf optische Euro-Preise umgestellt werden soll, wurde entsprochen. Der Bundesverband für den gedeckten Tisch, Hausrat und Wohnkultur e.V. setzt sich - auch im Einvernehmen mit den beiden Warenhauskonzernen Karstadt und Kaufhof - für eine Umstellung im Sommer 2001 ein.

Für die Lieferanten, die mit einer Verbraucherpreisempfehlung arbeiten, kommt bereits in den kommenden Monaten eine schwerwiegende Aufgabe zu: Sie müssen ihr gesamtes Sortiment neu kalkulieren. Ursache hierfür ist der unglückliche Wechselkurs der DM gegenüber dem Euro. Ein Produkt für DM 39,00 kostet EUR 19,94. Es wäre naheliegend, ihn auf EUR 19,00 zu runden. Nur sinkt damit der Verkaufspreis um 4,3%. Auf das gesamte Sortiment bezogen würde es bedeuten, die ohnehin dürftige Ertragssituation in der Branche weiter zu schwächen.

Die Konsequenz ist, dass neue Preisschwellen getestet werden müssen. Baumärkte, Discounter und Drogeriemärkte tun dies seit mehreren Monaten, wie es in Anzeigen leicht zu erkennen ist. Auch im GPK-Handel wurden bereits Porzellanservicepreise von z.B. DM 320,00 ausprobiert - ohne Umsatzrückgang. Die Frage ist dabei auch, ob die bisherigen Preisschwellen nicht ursächlich von der Branche selbst etabliert und vom Verbraucher nur im Laufe der Jahre nachvollzogen wurden. Die Umstellung auf die neue Währung ist eine Chance, neue Wege in der Preisoptik zu gehen.

Zum Zeitrahmen stellt der Bundesverband fest, dass die ohnehin in der Branche vereinbarte Tabu-Zeit für Preisänderungen vom 15. September bis 31. Januar im Jahr 2002 ausnahmsweise bis 31. März verlängert werden muss: Bis Ende Februar soll die DM in den Geschäften, den „Wechselstuben" für den Euro, noch angenommen werden. Das Handling mit zwei Währungen wird alle verfügbaren Kapazitäten im Handel in Anspruch nehmen. Erst im März besteht wieder die Möglichkeit, Preisänderungen einzupflegen. Die Lieferanten werden gebeten, diese Tatsache zu respektieren und ihre Preisänderungsrunde 2001 auf den Sommer zu verschieben. Im Jahr 2001 müssen die Warenhäuser mehrere hunderttausend Artikel umstellen. Hier benötigt man die neuen, auf Euro gerundeten Zahlen spätestens per 01.07.2001 (Karstadt) bzw. 01.08.2001 (Kaufhof).

Das entscheidende Argument für eine frühzeitige Umstellung war, dass der Handel eher damit leben kann, im z. Halbjahr 2001 mit „krummen" DM-Beträgen zu arbeiten als mit der Einführung völlig neuen Bargeldes auch noch „kuriose" Euro-Beträge verbuchen zu müssen. Wobei die Erfahrung anderer Branchen mit frühzeitiger Euro-Orientierung nicht negativ sind. So arbeiten beispielsweise die Markenhersteller BRAUN und Montblanc schon länger anstandslos mit Euro-Preisen. Und unter dem Gesichtspunkt der Zukunftsorientierung wäre es ohnehin fatal, wenn sich die Branche auch noch in dieser Frage konservativ hintenanstellt.

Verunsicherungen gibt es im Handel bezüglich der Rechnungswährung. Voraussichtlich erst im Jahr 2001 werden die ersten Handelsunternehmen - meist bei ein vom Kalenderjahr abweichenden Geschäftsjahr – ihre Hauswährung auf Euro umstellen. Dann benötigen sie, um Mehraufwand zu vermeiden, alle Positionen der Rechnung in Euro. Alle übrigen Händler benötigen hingegen, bis sie etwas anderes spätestens bis zum 31.12.2001 alle Rech-nungspositionen in DM. Der GPK-Bundesverband appelliert an seine Lieferanten, die überwiegend vorhandene Mehrwährungsfähigkeit ihrer EDV für eine kundenorientierte Umstellung zu nutzen und, falls dies nicht möglich ist, ab
01.01.2001 alle Rechnungspositionen in DM und in Euro auszudrucken.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband für den gedeckten Tisch, Hausrat und Wohnkultur e.V. (GPK) Thomas Grothkopp, Geschäftsführer GPK-Bundesverband Postfach 25 03 63, 50519 Köln Telefon: 0221/9408320 Telefax: 0221/9408390

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