Pressemitteilung | Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE)

Preisanstieg kein Euro-Effekt

(Bonn) - Die Lebensmittelpreise sind in den ersten 10 Monaten des Jahres 2001 im Vergleich zum Vorjahr um 4,5% gestiegen. Viele Verbraucher vermuten dahinter einen nicht unerheblichen Einfluß der Preisumstellung auf den Euro. Dies stimmt nicht.

Wie das Statistische Bundesamt am 23.10.2001 mitteilte, kann überhaupt nur bei rund 11% aller Waren vermutet werden, daß die Preisumstellung von DM zu Euro einen Effekt auf den Endpreis hat. Bei diesen wenigen Waren ermittelte das Statistische Bundesamt Preisanstiege zwischen 0,2 und 0,4 Prozentpunkten - es wurden aber auch Preissenkungen festgestellt. Umgerechnet auf das Verbraucherpreisniveau für Lebensmittel und alkoholfreie Getränke insgesamt ergibt sich damit ein praktisch kaum meßbarer und, wie das Amt einräumt, wissenschaftlich ohnehin nicht exakt bestimmbarer Euro-Effekt.

Der intensive Wettbewerb im Handel erlaubt es keinem Unternehmen, sein Preisniveau ohne "sachlichen Grund" heraufzuschleusen. Gründe für die derzeit steigenden Preise gibt es viele:

Nach zwei Jahren sinkender Preise sind viele Unternehmen gezwungen, die steigenden Kosten aufzufangen. Insbesondere die Energiekosten, die für die kühl- und transportintensive Lebensmittelbranche hohe Bedeutung haben, haben durch steigende Rohölpreise, aber auch durch die vierte Stufe der Ökosteuerreform zum 1.1.2001 stark angezogen. Weitergegeben werden mußten auch die Preiserhöhungen für heimische wie für importierte Rohstoffe. Schließlich haben die Verschlechterungen bei den Abschreibungsbedingungen zu Beginn des Jahres die Kapitalkosten der Unternehmen nach oben getrieben.

Die aktuelle Erhöhung der Lebenshaltungskosten bei Lebensmitteln muß außerdem vor dem Hintergrund des extremen Preisverfalls der Jahre 1998 bis 2000 gesehen werden. Von Juni 1998 bis Oktober 1999 sanken die Lebensmittelpreise um 4,3%, auch im Oktober 2000 lagen sie kaum höher. Bei den 700 am häufigsten gekauften Artikeln registrierte die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) noch im April 2001 ein Preisniveau, das 4,5% unter dem des ersten Halbjahres 1998 lag. Die Verbraucher wurden durch diese Entwicklung in Milliardenhöhe entlastet.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE) Godesberger Allee 142-148 53175 Bonn Telefon: 0228/308290 Telefax: 0228/3082999

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