Preisanstieg bei Pfeffer: Fachverband der Gewürzindustrie informiert über aktuelle Marktentwicklungen
(Bonn) - Der Fachverband der Gewürzindustrie informiert über extreme Entwicklungen auf dem globalen Gewürzmarkt: In den letzten Monaten sind die Preise für Pfeffer stark angestiegen und haben sich nahezu verdoppelt. Hauptursache ist die Verknappung der Ernteerträge in den traditionellen Anbauländern, die die Versorgungslage erheblich belastet. Eine Entspannung ist derzeit nicht in Sicht.
Die Preissteigerungen haben vielfältige Ursachen. Extreme Wetterbedingungen, verstärkt durch den Klimawandel, sowie plantagenbedingte Ernteausfälle und ein genereller Rückgang der Anbauflächen haben die Pfefferproduktion erheblich beeinträchtigt. Zudem sind die während der Pandemie aufgebauten Überbestände mittlerweile aufgebraucht. Parallel zu diesen Herausforderungen zeigt sich eine anhaltend hohe Nachfrage nach Pfeffer. Die Kombination aus begrenztem Angebot und starker Nachfrage hat die aktuellen Preiserhöhungen zur Folge. Zusätzlich belastend wirken sich logistische Herausforderungen und steigende Transportkosten aus, die durch Konflikte im Nahen Osten und in der Ukraine verschärft werden.
Die Prognosen für die bevorstehenden Ernten sind ebenfalls besorgniserregend: In Brasilien leiden die Ernteflächen unter extremer Trockenheit, was zu einer signifikant geringeren Ernte führen wird. Auch in Vietnam ist mit einer reduzierten Ernte zu rechnen, da viele Landwirte zunehmend auf lukrativere Alternativen wie Kaffee oder Durian umsteigen. Die Etablierung neuer Anbauflächen wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen, da die Pfefferpflanze erst nach drei bis fünf Jahren tragfähig ist. Zudem ist ein bedenklicher Trend zu beobachten: Immer mehr Landarbeiter ziehen sich aus der Landwirtschaft zurück; die jüngere Generation kommt nicht nach da das Berufsfeld für sie an Attraktivität verloren hat.
Insgesamt erwarten die Marktteilnehmer bei Pfeffer in den kommenden fünf Jahren eine Verknappung, die zu einem hohen Preisniveau führen dürfte.
„Die Situation ist ernst“, erklärt Dr. Markus Weck, Hauptgeschäftsführer des Fachverbands. „Pfeffer ist nicht nur ein beliebtes Gewürz, sondern auch ein zentraler Bestandteil vieler Produkte in der Lebensmittelindustrie. Der Anstieg der Preise könnte Hersteller und Weiterverarbeiter erheblich belasten.“
Der Fachverband appelliert an die Branche, sich auf die veränderte Marktlage einzustellen und nachhaltige Beschaffungsstrategien zu entwickeln. „Wir müssen gemeinsam Lösungen finden, um die Verfügbarkeit von Pfeffer langfristig zu sichern und die Qualität unserer Produkte zu gewährleisten“, so Weck weiter.
Quelle und Kontaktadresse:
Fachverband der Gewürzindustrie e.V., Yasmin Soldierer, Reuterstr. 151, 53113 Bonn, Telefon: 0228 216162