Präventive Projekte und Initiativen gegen den Rechtradikalismus
(Berlin/Bonn) - Anlässlich der Verleihung des Heinrich-Albertz-Friedenspreises an den Präsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland Paul Spiegel am 13. Juni 2001 hat die Arbeiterwohlfahrt (AWO) eine Dokumentation über präventive Projekte und Initiativen gegen den Rechtsradikalismus in Deutschland vorgelegt.
Die Dokumentation erinnert mit dem Titel "Wir lassen es uns nicht gefallen, dass hierzulande Menschen wieder Angst haben müssen" an die Rede Paul Spiegels vor dem Brandenburger Tor am 9. November 2000. Mit der Beschreibung von 120 Projekten und Initiativen legen die AWO und die AWO-Jugendwerke des Verbandes der Öffentlichkeit ihre Aktivitäten des Verbandes gegen den Rechtsextremismus vor.
Im Jahr 2000 gab es in der Bundesrepublik Deutschland rund 16.000 rechtsextremistische, fremdenfeindliche und antisemitische Straftaten. Viele Menschen können sich im öffentlichen Raum nicht mehr angstfrei bewegen. Die AWO sieht diese Entwicklung mit großer Sorge um das Zusammenleben in Städten und Gemeinden.
Seit vielen Jahrzehnten engagiert sich die AWO für die Rechte ethnischer Minderheiten. In über 400 Beratungsstellen für Migranten und Migrantinnen bietet die AWO Beratung bei rechtlichen und sozialen Fragen der Zuwanderer an. Die AWO setzt sich im politischen Raum für Partizipation und Chancengleichheit von Migranten ein. Auf ihrer Bundeskonferenz im November 2000 hat die AWO deshalb eine Selbstverpflichtung beschlossen, die für alle Organisationsebenen des Verbandes verpflichtend ist: Alle AWO-Gliederungen sind aufgefordert, bestehende und neue Dienste und Einrichtungen interkulturell zu öffnen.
"Wir sind davon überzeugt, dass die Interkulturalität unserer sozialen Dienstleistungen ein zentrales Qualitätsmerkmal unserer Angebote, Maßnahmen, Einrichtungen und Projekte ist", sagte der AWO-Bundesvorsitzende Manfred Ragati bei der Vorstellung der Dokumentation in Berlin.
Die AWO und die Jugendwerke kommen mit ihren Projekten und Initiativen auch einer Aufforderung des Bundespräsidenten nach, der am 9. November 2000 die Öffentlichkeit dazu aufgerufen hatte, dass ehrenamtliche Arbeit für ein friedliches Miteinander die Unterstützung durch öffentliche Stellen, durch Verbände und Unternehmen brauche.
Quelle und Kontaktadresse:
Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V. (AWO)
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