Prävention stärkt Kinder und entlastet kranke Eltern
(Dortmund/Berlin) - Präventive Angebote sind unerlässlich, um Kindern, deren Eltern psychisch belastet oder suchtkrank sind, ein gesundes Aufwachsen zu ermöglichen. Darauf weist der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) anlässlich der Anhörung im Familienausschuss des Deutschen Bundestages hin.
So fordert der SkF die Absicherung und den Ausbau der Finanzierung Früher Hilfen. Mit diesem niedrigschwelligen Angebot werden viele Familien erreicht und frühzeitig Belastungsfaktoren in Eltern-Kind-Beziehungen erkannt. Unter anderem mit Hilfe von Patinnen und Paten, die im Bereich der Frühen Hilfen eingesetzt werden, erleben Kinder aus belasteten Familien eine verlässliche und stabile Beziehung, die sie stärkt. Der SkF schlägt daher vor, auch zu prüfen, ob Frühe Hilfen nicht bis zum 6. Lebensjahr angeboten werden können.
Dringend erforderlich ist zudem die Kooperation und Verbindung von Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe mit Leistungen des Gesundheitssystems. Dies gilt sowohl für ambulante als auch stationäre Angebote. Mehr als 80% der Eltern, die in Einrichtungen nach § 19 SGB VIII betreut werden, haben psychische Probleme, die Hälfte von ihnen bereits eine Diagnose. Sinnvoll wären daher Stellen für Psychologische Fachkräfte, die jedoch nicht in den Entgeltvereinbarungen mit den Jugendämtern vorgesehen sind. So sind die Eltern gezwungen, lange Wartezeiten und Zugangshürden in Kauf zu nehmen, wenn sie Hilfen suchen. Erschwerend kommt hinzu, dass bei stationären Aufnahmen Eltern und Kinder getrennt werden, da die meisten Kliniken keine Kinder aufnehmen. Anzustreben ist daher mehr Kooperation von Psychiatrie und Jugendhilfe. Ein gelungenes Beispiel ist die Zusammenarbeit der Mutter-Kind-Einrichtung Haus Agnes des SkF Nürnberg mit einer psychiatrischen Tagesklinik.
Quelle und Kontaktadresse:
Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e.V. (SkF), Agnes-Neuhaus-Str. 5, 44135 Dortmund, Telefon: 0231 5570260