Präsident Vetterl: "Gedankenspiele zum Verbrenner-Aus kommen zur Unzeit"
(München) - Mit großem Unverständnis reagiert das bayerische Kraftfahrzeuggewerbe mit seinen sieben Innungen auf die politischen Überlegungen zu einem möglichen Verkaufs-Aus für Kfz mit Verbrennungsmotoren im Jahr 2035.
"Ohne Not wird hier auf Kosten der Kfz-Betriebe eine Diskussion aufgemacht, die der Wirtschaft und dem Mittelstand gerade im Freistaat Bayern schadet", sagte Albert Vetterl, Präsident und Landesinnungsmeister des bayerischen Kraftfahrzeuggewerbes. "Solche unausgegorenen Vorstöße schrecken Kunden von der mittelfristigen Investition in neue Autos ab. Das ist damit nach der unsäglichen Hängepartie im Zuge der politischen Diskussion um Autokaufprämien im späten Frühjahr jetzt innerhalb kürzester Zeit das zweite Mal, dass dem Kfz-Gewerbe die Arbeit von der Politik deutlich erschwert wird.
Diese politischen Gedankenspiele, die einzig das Ziel haben, grüne Wählerstimmen abzugreifen, kommen für die rund 7.000 bayerischen Kfz-Innungsbetriebe zur Unzeit", sagte Vetterl.
Bayerns Ministerpräsident Söder hatte zuvor ein Zulassungsverbot für Kraftfahrzeuge mit Verbrennungsmotoren für das Jahr 2035 befürwortet und sich dabei an der jüngsten Entscheidung des US-amerikanischen Bundesstaats Kalifornien orientiert. Konkret hatte er Fahrzeuge, die fossile Energieträger verbrennen, genannt. "Wir werden auch weiterhin hochmoderne Verbrennungsmotoren für die individuelle Mobilität benötigen - und damit sind bewusst nicht nur Benziner, sondern auch Diesel gemeint", sagte Präsident Vetterl.
"Anstatt konkrete Zeitpunkte und Verbote ins Spiel zu bringen, sollte die Politik gemeinsam mit Herstellern, Zulieferern und dem Kfz-Gewerbe ein Marktumfeld schaffen, in dem die Autofahrerinnen und Autofahrer ihren individuellen Bedürfnissen entsprechend von sich aus eine Nachfrage nach zukunftsfähigen Fahrzeugen erzeugen. Seien es dann Hybridfahrzeuge, seien es E-Autos, seien es Autos mit E-Fuel- oder Wasserstoffantrieb und eben auch weiterhin mit Benzin und Diesel - der Markt wird weiterentwickeln, was nachgefragt sein wird. Das muss man nicht mit einer Verbotspolitik künstlich steuern."
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