Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bundesvorstand

Potentiale der adulten Stammzellenforschung nutzen

(Berlin) - Vor der Bundestagsabstimmung über den Import menschlicher embryonaler Stammzellen am 30. Januar 2002 verweist der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) auf die bislang ungenutzten Potentiale der adulten Stammzellenforschung. "Die ethisch umstrittene Forschung an embryonalen Stammzellen befindet sich erst am Anfang. Therapieanwendungen sind kurzfristig nicht zu erwarten. Deshalb sollte auf jeden Fall die Forschungsförderung auf dem Gebiet der ethisch unproblematischen adulten Stammzellen verstärkt werden", sagte DGB-Vorstandsmitglied Heinz Putzhammer am 29. Januar 2002 in Berlin.

Nach jüngsten wissenschaftlichen Veröffentlichungen zeichneten sich bei der adulten Stammzellenforschung vielversprechende Therapieansätze ab. Die USA förderten daher die adulte Stammzellenforschung mit rund 250 Millionen US-Dollar pro Jahr. Vor diesem Hintergrund stellen die rund 3 Millionen Euro pro Jahr im Rahmen des dreijährigen Gesundheitsforschungsprogramms der Bundesregierung lediglich einen Tropfen auf den heißen Stein dar, sagte Putzhammer, der für die Gewerkschaften im Nationalen Ethikrat sitzt.

Adulte Stammzellen sind nicht nur ethisch unproblematisch, sie weisen gegenüber embryonalen Stammzellen einen Vorteil für eine mögliche Therapieanwendung auf. Sie stammen vom jeweiligen Patienten selbst. Bei einer späteren Übertragung von Gewebe oder Transplantaten kommt es deshalb nicht zu Abstoßungsreaktionen, wie es bei Geweben aus embryonalen Stammzellen der Fall ist.

"Um auch beim Einsatz embryonaler Stammzellen Abstoßungsreaktionen zu verhindern, muss man die Methode des so genannten therapeutischen Klonens anwenden. Der DGB lehnt jedoch jede Art von Klonen ab", betonte Putzhammer.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Henriette-Herz-Platz 2 10178 Berlin Telefon: 030/24060-0 Telefax: 030/24060-324

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