Positiver Nutzen des HPV-Tests bestätigt - VDGH fordert zügiges Handeln
(Berlin) - Zu dem heute veröffentlichten Bericht des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) zur Nutzenbewertung des HPV-Tests bei der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs erklärt der Geschäftsführer des Verbandes der Diagnostica-Industrie (VDGH), Dr. Martin Walger, in Berlin:
"Das IQWiG sieht weiterhin Hinweise, dass mit dem HPV-Test Vorstufen des Gebärmutterhalskrebses früher erkannt und behandelt werden können und somit Tumore in der Folge seltener auftreten. Die positive Nutzenbewertung von 2012 wird damit vom IQWiG untermauert. Es ist jetzt an der Zeit, dass der HPV-Test allen in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) versicherten Frauen umgehend verfügbar gemacht wird."
Zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs bieten die Gesetzlichen Krankenkassen derzeit eine zytologische Untersuchung an. Seit bekannt ist, dass humane Papillomaviren das Hauptrisiko für ein Zervixkarzinom sind, wird darüber diskutiert, ob der molekulare HPV-Test geeignet bzw. dem herkömmlichen Screening-Test überlegen ist. Im Rahmen der Krebsfrüherkennung wird der HPV-Test von den Kassen bislang nicht erstattet.
Der VDGH mahnt seit langem die Notwendigkeit an, das HPV-Screening auch in Deutschland einzuführen und verweist jetzt auf die besondere Dringlichkeit: "Die Beratungen in der Selbstverwaltung wurden im März 2004 begonnen. Angesichts zehnjähriger Verhandlungen und einer klaren Evidenzlage muss der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) endlich entscheiden" appelliert Walger. Mit dem Krebsfrüherkennungsgesetz hat der Gesetzgeber den G-BA beauftragt, die Früherkennung von Krebserkrankungen neu zu regeln. Der VDGH erwartet, dass dabei auch die Erkenntnisse der evidenzbasierten Medizin berücksichtigt werden: "Die Richtlinien des G-BA sind - bezogen auf die Labordiagnostik - seit etlichen Jahren nicht angepasst worden. GKV-Versicherte sollten Anspruch auf die bestmöglichen Früherkennungsmethoden haben", so Walger. In Deutschland erkranken jährlich etwa 4.600 Frauen an Gebärmutterhalskrebs.
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