Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bundesvorstand

Positiven Beschäftigungstrend 2001 nicht bremsen

(Berlin) - Als durchaus erfreulich bezeichnete DGB-Vorstandsmitglied Heinz Putzhammer am Dienstag in Berlin die Tatsache, dass die Arbeitslosenzahl im Jahr 2000 auf durchschnittlich 3,8 Millionen Menschen gesunken ist. Das waren rund 210.000 Arbeitslose weniger als im Jahr 1999. Dieser Trend müsse auf Jahre verstärkt fortgesetzt werden, um das Zwischenziel „die 3 Millionen-Grenze zu unterschreiten“, möglichst bald zu erreichen. „Das erfordert jedoch eine weitere Beschäftigungs- und vor allem eine Qualifizierungsoffensive“, meinte Putzhammer.

„Deshalb müsse auch die Wirtschaftspolitik in Deutschland und Europa die konjunkturelle Belebung weiterhin stützen, um diesen positiven Beschäftigungstrend nicht zu bremsen“, verweist Heinz Putzhammer auf die jüngsten Prognosen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Nach wie vor fehle es an binnenwirtschaftlichen Antriebskräften, die einen langfristigen Aufwärtstrend am Arbeitsmarkt verstetigen. „Während die Bundesregierung mit einer Steuerentlastung von 45 Milliarden Mark neue Beschäftigungsimpulse setzte, hat die Europäische Zentralbank mit der Beibehaltung der restriktiven Geldpolitik ihre wirtschaftspolitische Verantwortung verfehlt“, kritisierte der Gewerkschafter.

Die EZB-Politik sei von ihrem Ansatz her verfehlt. Denn sie schätze die Wachstumsmöglichkeit in Europa mit nur 2,25 Prozent nachweislich zu niedrig ein. Demgegenüber weist Putzhammer darauf hin, „dass die Preisentwicklung sich deutlich in Richtung unter 2 Prozent bewegte, die Gewerkschaften mit Lohnzurückhaltung großen Spielraum für eine wachstums- und beschäftigungsorientierte Niedrigzinspolitik geschaffen haben, der Kaufkraftentzug durch die Ölpreissteigerung nachwirkt und die Wachstumsraten sich deutlich auf unter 3 Prozent abzuschwächen begännen, obgleich sie inflationsfrei über 3 Prozent liegen können.“

Auch eine geeignete Arbeitszeitpolitik könne brauchbare Ergebnisse erzielen. Insbesondere der Abbau des enormen Ausmaßes an Überstunden im letzten Jahr und eine Verkürzung der Lebensarbeitszeit würden zu zahlreichen Neueinstellungen führen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Burgstr. 29-30 10178 Berlin Telefon: 030/24060-0 Telefax: 030/24060-324

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