Pressemitteilung |

Politik muss rechtzeitig Weichen stellen / Neues Milchquotenrecht beschleunigt Strukturwandel

(Bonn) - Wie stark die agrarpolitischen Rahmenbedingungen Einfluss auf die Unternehmen haben, unterstreicht eine Umfrage des Deutschen Raiffeisenverbandes e. V. (DRV) zur Strukturentwicklung der Milcherzeugung. Als Reaktion auf das neue Milchquotenrecht, das am 1. April 2000 in Kraft trat, haben insgesamt 13 % der deutschen Milcherzeuger im Quotenjahr 1999/2000 ihre Produktion eingestellt, davon zwei Drittel unmittelbar vor Beginn der neuen Verordnung. In den Vorjahren betrug der jährliche Rückgang lediglich 5 bis 7 %. Parallel zur Entwicklung im letzten Jahr stieg die durchschnittliche Quotenmenge je Erzeuger in den alten Bundesländern von 174 000 kg auf 210 000 kg, das entspricht einer Aufstockung von rd. 15 %.

'Unsere Umfrage zeigt zum Teil gewaltige Verschiebungen der Erfassungsmengen auf. Einzelne Genossenschaften melden einen Rückgang bis zu 14 %, andere haben bis zu 14 % dazu gewonnen. Hier haben die Übertragungen von Quoten einen Großteil dieser Änderungen verursacht', erklärte DRV-Präsident Manfred Nüssel.

Er geht davon aus, dass der Strukturwandel auf Erzeugerebene verstärkt wird. Die sinkende Anzahl der Milchbauern konfrontiert die genossenschaftlichen Unternehmen auch mit besonderen Fragen in Bezug auf Eigenkapitalbasis und Geschäftsguthaben. Nüssel forderte die Agrarpolitiker auf, frühzeitig die Weichen für die künftige Milchmarktpolitik zu stellen. Denn die Unternehmen brauchen verlässliche Rahmenbedingungen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Raiffeisenverband e.V. (DRV) Adenauerallee 127, 53113 Bonn Telefon: 0228/1060 Telefax: 0228/106266

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