Politik bremst deutsche Luftfahrt weiter / Jahreszahlen zur Lage der Luftfahrtbranche
(Berlin) - Die weltweite Luftfahrt wächst stabil. Doch die Wirtschaftsnation Deutschland bleibt in dieser Branche deutlich hinter ihren Möglichkeiten zurück. Weltweit verkauften die Airlines 2015 6,5 Prozent mehr Passagierkilometer als im Vorjahr. Im Nahen Osten lag die Steigerungsrate sogar bei 10,0%. Das Wachstum der deutschen Airlines betrug dagegen 1,9%.
Die Passagierzahlen an den Flughäfen stiegen 2015 weltweit durchschnittlich um 6,2%. In Deutschland wuchsen sie um 3,9 Prozent auf 215.986.217 Passagiere. Die Luftfracht in Deutschland ist mit -0,1 Prozent rückläufig.
"Die fiskalischen und regulatorischen Rahmenbedingungen in Deutschland hängen der deutschen Luftfahrt wie Blei an den Flügeln. Die Politik muss ihr Versprechen halten, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Luftfahrt zu erhalten", sagt Klaus-Peter Siegloch, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft. "Zügig muss die Bundesregierung jetzt auf der Grundlage ihrer Markt- und Wettbewerbsanalyse ein schlüssiges Luftverkehrskonzept mit konkreten Entscheidungen auf den Weg bringen. Diese müssen es der deutschen Luftfahrt ermöglichen, ihr Wachstumspotential entfalten zu können. Die Branche kann den Anschluss an die Wettbewerber nur halten, wenn die Politik unter anderem die wettbewerbsverzerrenden Belastungen aus der Luftverkehrsteuer zurückführt, die noch wenigen Nachtflugoptionen in Deutschland festschreibt und weitere Sonderlasten für die deutsche Luftfahrt abbaut. "Hierzu zählen", so Siegloch, "die hohen Sicherheitsgebühren an den Flughäfen sowie die DFS-fremden Bestandteile in den Flugsicherungsgebühren."
"Auch wenn die Wachstumsprognosen für 2016 insgesamt positiv sind, wird das Wachstumsgefälle zwischen der deutschen und der internationalen Luftfahrt nicht ausgeglichen werden können. Die deutsche und auch die europäische Politik sind gefordert, die Rahmenbedingungen für die Branche zu verbessern. Deutschland und Europa dürfen den internationalen Anschluss nicht verlieren", erklärt Siegloch.
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