Pressemitteilung | k.A.

Pleitewelle rollt vor allem im deutschen Einzelhandel

(Berlin) - Wie die Sprecherin des Handelsverband BAG Birgit Woitke bekannt gab, bestätigen die von der Wirtschaftsauskunftei Creditreform vorgelegten Insolvenzzahlen die schon kürzlich vom Handelsverband BAG geäußerten Vermutungen zur Insolvenzsituation im deutschen Einzelhandel. „Die Untersuchung hat deutlich bestätigt, dass der Einzelhandel eine der am meisten von Insolvenzen betroffenen Branchen in Deutschland ist. Am stärksten sind die mittelständischen Unternehmen von dieser Entwicklung betroffen. Wir erwarten eine positive Veränderung der Situation frühestens im vierten Quartal diesen Jahres“. Woitke gab dabei zu bedenken, dass viele Mittelständler diesen kommenden Aufschwung möglicherweise nicht mehr erleben könnten. „Die Gefahr besteht, dass hier eine tragende Säule der Einzelhandelsarchitektur ersatzlos wegbricht“.

Die Zahlen von Creditreform belegen, dass der Anteil des Einzelhandels am gesamten Insolvenzaufkommen bei 22,8 Prozent liegt. In absoluten Zahlen wurden in Deutschland im ersten Halbjahr 2002 insgesamt 4.280 Insolvenzen angemeldet; das entspricht einer Steigerung von 39 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei ist die Situation in den neuen Bundesländern noch prekärer: Dort stieg die Zahl der Insolvenzen im Vergleich zum Vorjahr um 57,5 Prozent.

Woitke machte vor allem die anhaltende Konsumzurückhaltung für die Insolvenzentwicklung im ersten Halbjahr diesen Jahres verantwortlich. Sie gab jedoch auch ihrer Hoffnung Ausdruck, dass sich die Situation mit dem vierten Quartal verbessern würde. „Interne Umfragen deuten durchaus auf eine solche Entwicklung hin“. Woitke weiter: „Langfristig hilft dem Einzelhandel im Grunde jedoch nur die Schaffung von langlebigen und wettbewerbsfähigen Arbeitsplätzen. Dann ist wieder mit einem Ansteigen des Konsums zu rechnen, was auch ein Anziehen der Binnenkonjunktur mit sich bringen würde“.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels e.V. Friedrichstr. 60 10117 Berlin Telefon: 030/2061200 Telefax: 030/20612088

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