Pressemitteilung | Europaverband der Selbständigen - Deutschland (ESD) e.V.

Pleitewelle im Handel rollt weiter / Zahlreiche Betriebe stehen vor dem Aus!

(Berlin) - Der Präsident des Europaverbandes der Selbständigen-CEDI, Bundesverband Deutschland-BVD, RA Ralph Jürgen Bährle, zeigt sich besorgt über die gegenwärtige Entwicklung im deutschen Einzelhandel.

Bährle: "Das seit Jahren andauernde Sterben der kleinen Facheinzelhandelsbetriebe hat ungeheuere Ausmaße angenommen. Bereits im Jahr 2003 gingen 4.500 Betriebe in die Pleite, für 2004 erwartet Creditreform ein Ansteigen auf 10.000 Insolvenzen sowie ca. 40.000 bis 50.000 Geschäftsschließungen aufgrund mangelnder Rentabilität, aus Altersgründen oder fehlender Nachfolge. Die Folgen hierfür sind verheerend für zahlreiche Städte und insbesondere ländliche Gemeinden. Die Schließungen mit oftmals anschließenden Leerständen fügen der Infrastruktur oft irreparable Schäden zu, zahlreiche Selbständigenexistenzen werden vernichtet, Arbeits- und Ausbildungsplätze gehen verloren und die Nahversorgung der Bevölkerung ist kaum noch zu gewährleisten." Der Arbeitsmarkt hat durch ca. 30.000 verlorene Arbeitsplätze im Jahr 2003 eine weitere Belastung erfahren. Als Gründe hierfür identifiziert der BVD-Präsident insbesondere den Vernichtungswettbewerb der großflächigen Einzelhandelsbetriebe und die damit zu einem großen Teil zusammenhängende Konsumverweigerung der Bürger. BVD-Präsident Bährle: "Die Freigabe der Rabattgewährung durch den Gesetzgeber hat die vom BVD prognostizierten Folgen gebracht. Ständige Rabattschlachten haben dazu geführt, dass Preisklarheit und -transparenz verloren gingen. Ständige Preisaktionen führen dazu, dass sich viele Kunden veralbert fühlen. Verärgerung kommt hinzu, wenn sich ein scheinbares Schnäppchen als Flop entpuppt, da es bei einem Konkurrenzunternehmen noch einmal erheblich billiger angeboten wurde." U. a. hat der Rabattzirkus dazu führt, dass die Sparquote in 2003 von 10,2% auf 10,6% gestiegen ist. Gleichzeitig liegen die Einzelhandelsumsätze mit 370 Milliarden Euro wieder auf dem Niveau von 1997. Für die Zukunft sieht BVD-Präsident Ralph Bährle schwarz: "Um diese Entwicklung zu stoppen, ist der Gesetzgeber gefragt. Neben klaren und fairen Wettbewerbsregelungen, - hier ist das Bundesministerium für Justiz zuständig - die dem Kunden wieder Preisklarheit und -transparenz ermöglichen, ist insbesondere auch das Ministerium für Verbraucherschutz gefragt. Nur Kunden, die sich ernst genommen fühlen, sind bereit, ihr hart verdientes Geld in den Konsum zu stecken und damit der dringend notwendigen Binnenmarktkonjunktur die benötigten Impulse zu verleihen."

Quelle und Kontaktadresse:
Europaverband der Selbständigen Bundesverband Deutschland (BVD-CEDI) Hüttenbergstr. 38-40, 66538 Neunkirchen Telefon: 06821/306240, Telefax: 06821/306241

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