Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)

Pleister: Großbanken sollen sich am Markt beweisen

(Berlin) - "Die Großbanken sollen sich am Markt beweisen, statt Politik zu betreiben", so Dr. Christopher Pleister, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). Die permanenten Kampagnen gegen die mittelstandsorientierten, kreditwirtschaftlichen Verbünde zeichneten ein verzerrtes Bild von der deutschen Kreditwirtschaft. Sie seien interessengeleitet und schadeten dem Finanzplatz Deutschland.

Die massiven Angriffe auf die Verbundsysteme seien der durchsichtige Versuch, die strategischen Fehlentscheidungen der Großbanken durch Schwächung der Wettbewerber wett zu machen. Unter dem Stichwort "Stärkung des Finanzplatzes Deutschland" solle hierfür die politische Unterstützung mobilisiert werden.

Die deutsche Kreditwirtschaft sei durchaus leistungs- und wettbewerbsfähig. "Dies ist nicht zuletzt das Verdienst der dezentralen Verbundsysteme", so Pleister. Gerade die arbeitsteiligen und auf dem Regionalprinzip basierenden Kreditinstitutsgruppen hätten die gute kreditwirtschaftliche Versorgung aller Bevölkerungskreise, des Handwerks und der Gewerbetreibenden sichergestellt. Durch sie werde gewährleistet, dass auch in wirtschaftlich weniger entwickelten Gebieten eine optimale Kreditversorgung erfolge, regionale Wirtschaftskreisläufe aktiviert und Arbeitsplätze erhalten bzw. geschaffen würden. Andererseits würden Herdeneffekte verhindert. "Es müssen nicht alle Kreditinstitute ihr Geld gleichzeitig in der gleichen Sparte verbrennen", so Pleister.

Die Behauptung, dass das Regionalprinzip die Institute der dezentralen Verbundsysteme aus dem Wettbewerb herausnehme, verkenne die Situation völlig. Im Übrigen müsse man sich, so Pleister, entscheiden. Man könne nicht die Ertragsschwäche der Großbanken auf die starke Wettbewerbsposition der Sparkassen und Genossenschaftsbanken zurückführen und gleichzeitig behaupten, diese stünden gar nicht im Wettbewerb. "Beides kann schwerlich richtig sein", betonte Pleister.

Es sei bedauerlich, dass sich auch Regierungsvertreter von der falschen Rhetorik der Großbanken beeindrucken ließen. Wichtiger als große PR-Initiativen seien Kooperation im Interesse der Kunden und der echte Wille, gemeinsam Synergieeffekte zu heben. Hier seien die dezentralen Kreditinstitute den Großbanken um Jahre voraus. "Mit der gemeinsamen Deutschen WertpapierService Bank AG haben die Verbünde der Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie der Sparkassen gezeigt, dass mit einem partnerschaftlichen Vorgehen wesentlich mehr erreicht werden kann, als mit dem Beharren auf Übernahmeambitionen", so Pleister.

Volksbanken und Raiffeisenbanken hätten den notwendigen Reformprozess frühzeitig in Angriff genommen. Nicht von ungefähr habe der IWF der genossenschaftlichen Bankengruppe bescheinigt, dass sie im Reformprozess am weitesten fortgeschritten sei. Sie verfüge über ein überzeugendes Geschäftsmodell, mit dem sie auch die Herausforderung des Marktes von Morgen bewältigen werde. "Über die zukünftige Struktur der deutschen Kreditwirtschaft solle der Markt und nicht die Politik entscheiden", forderte Pleister.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Schellingstr. 4, 10785 Berlin Telefon: 030/20210, Telefax: 030/20211900

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