Pkw- und Nutzfahrzeugmarkt 2019 auf Rekordkurs
(Frankfurt am Main) - Der deutsche Pkw-Markt erreicht 2019 Rekordniveau. Der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) rechnet mit 3,57 Millionen neu zugelassen Pkw bis zum Jahresende. VDIK-Präsident Reinhard Zirpel betonte heute beim Jahrespressegespräch des VDIK in Frankfurt am Main: "In einem schwierigen Umfeld mit rückläufiger Weltproduktion zeigt sich der deutsche Pkw-Markt 2019 sehr widerstandsfähig und erreicht das höchste Niveau seit 20 Jahren, wenn man das Umweltprämienjahr 2009 außer Acht lässt. Die internationalen Hersteller werden bis zum Jahresende rund 1,37 Millionen Pkw absetzen. Ihr Marktanteil liegt damit bei 38,4 Prozent. Vier von zehn neuen Autos in Deutschland tragen das Logo einer internationalen Marke. Unsere Modelle sprechen die deutschen Kunden an."
Alternative Antriebe
Besonders gut sind die internationalen Hersteller bei alternativen Antrieben aufgestellt. Der VDIK geht davon aus, dass 2019 rund 100.000 Elektro-Pkw neu zugelassen werden. Der Zuwachs beträgt etwa 50 Prozent. Der Anteil am Gesamtmarkt steigt auf knapp drei Prozent. Batterieelektrische Autos legen 2019 besonders stark zu: Über 60.000 vollelektrische Pkw werden registriert. Neuzulassungen von Plug-In-Hybriden legen um 21 Prozent zu.
VDIK-Präsident Zirpel betonte: "Die internationalen Hersteller tragen erheblich zum Erfolg alternativer Antriebe in Deutschland bei. Sie haben schon vor Jahren serienreife Elektroautos auf den Markt gebracht. Zurzeit sind es rund 50 Modelle. In den nächsten Monaten und Jahren kommen weitere elektrifizierte Modelle in sehr großer Zahl auf den Markt. Auch das derzeit meistverkaufte Batterie-Elektroauto in Deutschland kommt von einem VDIK-Unternehmen. Der zulassungsstärkste Plug-In-Hybrid ist ein Importauto. Serienreife Brennstoffzellenfahrzeuge gibt es aktuell nur von internationalen Herstellern zu kaufen. Unser Anteil an den Neuzulassungen von Pkw mit alternativen Antrieben liegt im Jahresverlauf bei knapp 40 Prozent."
Prognose
2020 kommt es nach dem Rekordjahr 2019 zu einer Normalisierung beziehungsweise einer Rückkehr zum durchschnittlichen Niveau der vergangenen Jahre. Der VDIK rechnet im kommenden Jahr mit rund 3,35 Millionen Pkw-Neuzulassungen. Zirpel betonte jedoch: "Wir sind sehr optimistisch, was die alternativen Antriebe angeht. Nächstes Jahr werden nach unserer Schätzung in Deutschland mindestens 160.000 Elektrofahrzeuge neu zugelassen. Das wäre ein Zuwachs von rund 60 Prozent. Elektroautos fahren 2020 mit Macht und Stückzahl aus der Nische heraus."
Nutzfahrzeugmarkt
Der deutsche Nutzfahrzeugmarkt wird 2019 voraussichtlich ebenfalls ein Rekordniveau erreichen. Der VDIK rechnet mit 405.000 Einheiten - plus fünf Prozent. Die internationalen Hersteller werden ihren Marktanteil auf 29 Prozent leicht steigern. Zur Nutzfahrzeug-Marktprognose für 2020 sagte Zirpel: "Die Nutzfahrzeug-Nachfrage wird das 2019er Rekordniveau im kommenden Jahr nicht erreichen. Insgesamt rechnen wir mit einem rückläufigen Markt von 375.000 Einheiten. Das wird gleichwohl das dritthöchste Niveau seit der Wiedervereinigung sein."
Förderung alternativer Antriebe
Grundvoraussetzung für eine hohe Akzeptanz der Elektromobilität ist eine leistungsfähige Ladeinfrastruktur. Die VDIK-Mitglieder haben im Masterplan Elektromobilität zugesagt, sich beim Aufbau von Ladesäulen erheblich zu engagieren. So schaffen die internationalen Hersteller in Deutschland bis Ende 2022 mindestens 5.000 Ladepunkte auf ihren Betriebsgeländen und im angeschlossenen Handel. Zirpel begrüßte darüber hinaus die Beschlüsse der Bundesregierung zur Förderung alternativer Antriebe, insbesondere die Erhöhung des Umweltbonus und die Verbesserung der steuerlichen Förderung von Elektrofahrzeugen: "Diese und weitere Maßnahmen werden hoffentlich ihre Wirkung entfalten. Denn klar ist: Deutschland hat mit einer entschlossenen Förderung lange abgewartet. Für das Ziel von bis zu 10 Millionen Elektroautos bis 2030 muss das Neuzulassungsvolumen deutlich steigen."
Besonders wichtig ist aus Sicht der internationalen Hersteller eine technologieneutrale Förderung. Zirpel erläuterte: "Der Ansatz dazu ist vorhanden. Allerdings ist nicht überall erkennbar, dass er konsequent durchgezogen wird. Insbesondere Wasserstoff und E-Fuels haben großes Potenzial und verdienen noch stärkere Aufmerksamkeit der Politik."
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller e.V. (VDIK)
Peter Mair, Geschäftsstellenleiter Politik, Presse, Öffentlichkeitsarbeit
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