PKW-Maut sichert Logistikstandort Deutschland

(Berlin) - "Auf das rasant ansteigende Verkehrsaufkommen der nächsten Jahre hat die Bundesregierung bislang keine Antwort odertraut sich nicht, unpopuläre Maßnahmen wie eine PKW-Maut auszusprechen. Dabei geht es nicht um eine zusätzliche Abzocke der Autofahrer sondern um die Sicherung von Mobilität und den Erhalt des Logistikstandortes Deutschland." Dies erklärt BGA-Logistikexperte Gerhard Riemann heute bei einem Pressegespräch in Berlin.

"Intelligente Verkehrskonzepte sind erforderlich, um das knappe Gut Autobahn bzw. Mobilität möglichst effizient allen Verkehrsteilnehmern zur Verfügung zu stellen. Eine Maut für alle - auch für Transitverkehre - ist hier ein möglicher Lösungsansatz. Entscheidend ist, dass wir eine stärkere nutzungsabhängige Komponente im Straßenverkehr einführen, die im Ergebnis aufwandneutral sein muss, d.h. mit einer gleichwertigen Senkung der Mineralölsteuer und Kfz-Steuer auf europäischen Durchschnitt einherzugehen hat", so Riemann.

Riemann, dessen Unternehmen Imperial Logistics International weltweit auf Straßen, Schienen, Wasser- und Luftwegen gleichermaßen zuhause ist, kennt die Stärken und Schwächen jedes dieser Verkehrsträger. "Selbst wenn Bahn und Binnenschiff es unter optimistischen Annahmen schaffen, ihre jeweiligen Kapazitäten von rund 300 Millionen bzw. 250 Millionen Tonnen Transportvolumen auf 600 Millionen und 500 Millionen Tonnen zu verdoppeln, müssen bis 2015 zusätzlich 2 Milliarden Tonnen Güter über die Straße transportiert werden. Um Antworten auf diese immensen Herausforderungen zu finden, müssen wir Denkverbote überwinden", warnt der Logistikexperte. Dazu zählen für Riemann u.a. auch die Diskussion über eine Aufhebung des Sonntagfahrverbotes, die Öffnung des Werkverkehrs für Transporte Dritter sowie die Anhebung des zulässigen Gesamtgewichtes für Lkw auf bis zu 60 Tonnen. Hier gebe es im Ausland bereits interessante Entwicklungen, die gleichzeitig die Achslast dieser Fahrzeuge von 8 auf 7,5 Tonnen reduzieren.

"Beim derzeitigen Reform-Marathon gehen zwei entscheidende Zukunftsthemen nahezu sang- und klanglos unter: Bildung und Mobilität. Dabei bedarf es wie bei der Rente in beiden Fällen langfristiger Lösungsansätze", so Riemann abschließend.

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